Protest gegen Ukraine-Krieg: Bundesweite Demos für Frieden

Zahlreiche Menschen wollen am Sonntag erneut gegen den Krieg protestieren. Beim Thema Waffenlieferungen ist die Friedensbewegung weiter gespalten.

Friedensdemo in Berlin. Eine Demonstrantin hält vor dem Brandenburger Tor ein Schild mit der ukrainischen Flagge und einer weißen Friedenstaube hoch.

Nach der Invasion in die Ukraine zog es Tausende auf die Straße, um gegen den Krieg zu protestieren Foto: dpa

BERLIN taz | In fünf deutschen Großstädten wollen am Sonntag erneut tausende Menschen gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine auf die Straße gehen. Das Bündnis „Stoppt den Krieg“ mobilisiert zu Protesten in Berlin, Leipzig, Frankfurt (Main), Stuttgart und Hamburg.

In dem Aufruf, den unter anderem der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Umweltorganisation Greenpeace und die Bürgerbewegung Campact teilen, heißt es, man wolle ein Zeichen der Solidarität mit den Ukrai­ne­r*in­nen setzen, sowie mit den Russ*innen, die trotz der drohenden Strafen gegen die Invasion Putins demonstrieren.

Ziel des Bündnisses seien Friedensverhandlungen, „die in einem atomwaffenfreien Europa gemeinsamer Sicherheit, des Friedens und der Abrüstung unter Einschluss von Ukraine und Russland münden.“

Friedensbewegung für Waffenlieferungen?

Wie weit die Forderung nach Abrüstung reicht, darüber ist das Bündnis uneinig: In dem Aufruf heißt es, man fordere eine „aktive Friedenspolitik“, die unter anderem in zivile Krisenprävention und in die „Funktionsfähigkeit von Katastrophenschutz und Polizei“ investiere.

Ob Waffenlieferungen zur Unterstützung der ukrainischen Armee dazugehören, sei innerhalb des Bündnisses umstritten, sagt Campact-Geschäftsführer Christoph Bautz. Man wolle sich bei der Demonstration am Sonntag daher auf das konzentrieren, was die verschiedenen Organisationen eine. Geschlossen lehne das Bündnis demnach das Sondervermögen von 100 Milliarden Euro ab, das Bundeskanzler Olaf Scholz zur Aufrüstung der deutschen Bundeswehr angekündigt hatte.

Demobeginn um 12 Uhr

Bereits bei dem Protest vor zwei Wochen in Berlin hatten De­mons­tran­t*in­nen auf Plakaten und in Redebeiträgen die militärische Unterstützung der Ukraine gefordert. Wie diese mit dem klassischen Antimilitarismus der Friedensbewegung zusammengeht, wird sich am Sonntag zeigen. Die Versammlungen sollen bundesweit um 12 Uhr starten.

In Berlin-Mitte wollen die De­mons­tran­t*in­nen vom Alexanderplatz über das Brandenburger Tor zur Straße des 17. Juni ziehen. Das Bündnis rechnet nach eigenen Angaben bundesweit mit mehreren hunderttausend Teilnehmer*innen. Bei der Großdemonstration vor zwei Wochen beteiligten sich nach Polizeiangaben alleine in der Hauptstadt mehr als hunderttausend Menschen, die Ver­an­stal­te­r*in­nen sprachen sogar von 500.000.

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