Corona-Lage in Schulen und Kitas: Erster Test für neue Senatorin

Der Bildungsausschuss diskutiert über die Corona-Lage. Nicht alle Kitas können am Montag mit Schnelltests starten. Eltern fordern Wechselunterricht.

Schulutensilien in Corona-Zeiten: Rechenschieber, Maske, Testkit Foto: picture alliance/dpa | Peter Kneffel

BERLIN taz | Die Testkapazitäten reichen, die Luftfilter sind da, an der Präsenzpflicht wird nicht gerüttelt – auch wenn, nach Spandau, nun auch Reinickendorf, Neukölln und Charlottenburg-Wilmersdorf die Kontaktnachverfolgung in den Schulen komplett einstellen. Das waren die wichtigsten Botschaften aus der ersten Sitzung des Bildungsausschusses, der sich am Donnerstag neu konstituiert hat.

Berlins neue Bildungs- und Jugendsenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) bemühte sich um Optimismus: Man stehe zwar weiterhin vor einer „dynamischen Infektionslage“. Aber es seien – trotz einer Verdreifachung der Infektionszahlen in der vergangenen Woche – noch immer lediglich jeweils 0,5 Prozent der SchülerInnen und des Personals infiziert, sagte Busse. Sie verteidigte deshalb erneut das Festhalten an der Präsenzpflicht: „Die Infektionslage ist von Schule zu Schule sehr unterschiedlich. Und deshalb haben wir in Berlin auch diesen genialen Stufenplan, so dass wir individuell entscheiden können.“

Der Stufenplan, mit Hilfe dessen die Gesundheitsämter jeden Donnerstag das Infektionsgeschehen in jeder Schule neu einordnen, sieht aktuell für 15 Schulen Warnstufe „gelb“ vor. Alle anderen Schulen sind „grün“ eingestuft. 207 Lerngruppen sind im Homeschooling. Neue Zahlen werden am heutigen Freitag erwartet.

Busses Staatssekretär Alexander Slotty betonte, man werde nach den Winterferien, die in Berlin am 31. Januar beginnen, wieder eine Woche lang die SchülerInnen täglich schnelltesten. Insgesamt seien für die Zeit bis Ostern nun 10 Millionen zusätzliche Tests bestellt.

Lollitests kommen später

Längst nicht alle Kitas starten indes am Montag mit dreimaligen Schnelltests für alle Kinder ab einem Jahr, wie in dieser Woche angekündigt, weil Tests noch „in der Auslieferung“ seien. Der 31. Januar ist nun neuer Stichtag.

Auf FDP-Nachfrage wurde dann auch klar, wie viele Luftfiltergeräte bereits in den Schulen angekommen sein müssten: Rein rechnerisch sei jeder schwer belüftbare Klassenraum ausgestattet, so Slotty. Eine weitere Bedarfsabfrage in den Bezirken liefe aber, bis nächste Woche soll es Ergebnisse geben. So lange halte man eine schon vorbereitete Bestellung über 7.100 weitere Geräte – Kostenpunkt: 11 Millionen Euro – noch zurück.

Eine Art Generalkritik kam am Donnerstag von den Bezirkselternausschüssen: Dass trotz der hohen Inzidenzen fast alle Schulen „grün“ seien, „ist für niemanden mehr nachvollziehbar“, hieß es in einem Offenen Brief. Die Eltern fordern Wechselunterricht in halber Klassenstärke und tägliche Tests als Standard.

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