Die Wahrheit: Vorstellung des Bundestags-Poeten

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die geneigte Leserschaft an einem Bewerbungsgedicht zum Parlamentspoeten erfreuen.

Plenarsaal.

Foto: dpa

Frau Präsidentin, Hohes Haus,

als erstes mal die Smartphones aus!

Mich stört der Dunst des Virtuellen,

wenn ich versuch’, mich vorzustellen.

Nun denn – hier im Plenarsaal steht

Ihr neuer Parlaments-Poet.

Mit Ablauf nächster Sitzungspause

wird die Regierung mein Zuhause.

Dann geh’ ich’s an, mit Hölderlin

ganz andre Seiten aufzuzieh’n

und gegen themendünnes Schleimen

mit Hexametern anzureimen.

Ich habe Goethes Versfuß hier,

den mit dem quietschenden Scharnier.

Der hat schon damals eingefettet

den Erlkönig samt Faust gerettet.

So gibt’s bei mir null Kompromiss

bei Fehltritten wie „Vogelschiss“!

Dann wird der Panther rausgelassen

und Rilkes Freund kriegt was zu fassen.

Und wenn Herr Scholz ans Podium tritt,

bring ich Amanda Gorman mit.

Die wird ihm helfen, sprechzusingen

und Dinge lyrisch vorzubringen.

Wenn er verstummt, gibt’s auf die Löffel

und prompt den Titel „Düffeldöffel“!

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kari

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