Atomenergie in Frankreich: Macron will neue Reaktoren

Der französische Präsident Macron kündigt den Ausbau der Atomenergie an. Greenpeace bezeichnet das als „wirklichkeitsfremd“.

Eine frau mit Schutzkleidung und Helm beobachtet Radioakticen Müll in einem unterirdischen Labor

Tunnel für radioaktiven Müll in Ostfrankreich Foto: Francois Mori/ap

PARIS taz | In einer Fernsehansprache, von den Medien als Startsignal für seine Wahlkampagne interpretiert, hat der französische Staatspräsident Emmanuel Macron unter anderem angekündigt, Frankreich müsse neue Atomreaktoren von Typ EPR bauen. So könne das Land seine „nationale Energieunabhängigkeit garantieren“ und seine Klimaziele erreichen. Parallel dazu möchte Macron auch erneuerbare Wind- oder Solarenergien fördern.

Vor wenigen Tagen hatte Macron erklärt, Frankreich müsse auch in die Technologie nuklearer „Minireaktoren“ investieren; er hoffe, diese exportieren zu können. Es ist nicht das erste Mal, dass Macron den Bau von vermutlich sechs zusätzlichen EPR erwägt.

Dies war ihm in einem Bericht des staatlichen Energiekonzerns RTE empfohlen worden, obwohl die technischen und finanziellen Probleme in Flamaville, wo Frankreichs erster EPR entsteht, hinlänglich bekannt sind. Der oberste Rechnungshof hatte in einem Bericht bemängelt, die nukleare Baustelle werde deutlich teurer als geplant.

Greenpeace France kritisierte Macrons Rede: „Ein neues Atomkraftprogramm anzukündigen, während die Atomindustrie ein Fiasko nach dem anderen erlebt, ist total wirklichkeitsfremd.“ Andere Atomgegner merken an, wegen des Bedarfs an Uran (vor allem aus Afrika) und der ungelösten Entsorgungsfrage sei von „Unabhängigkeit“ keine Rede.

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