Olympia, Union und Blitzranking: Von Ohrfeigen und Jogginhosen

Deutsche Trainer machen von sich Reden, Söder prescht wieder vor und Karstadt ist bald Geschichte. 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben.

Ein Blitz über einem Wald

Mit 5,8 Blitzen pro Quadratmeter ist Wolfsburg Blitzhauptstadt 2020. Wir gratulieren Foto: dpa

1 Ohrfeigen machen munter

Bei den Olympischen Spielen machen Deutsche von sich reden, aber weniger wegen ihrer Erfolge, sondern wegen ihrer Trainer. So hatte Claudiu Pusa die Judoka Martyna Trajdos vor ihrem Kampf heftig geschüttelt und mehrfach geohrfeigt, wofür er vom Weltverband gerügt wurde. Trajdos verteidigte den Trainer: „Ich brauche das, um wach zu sein.“ Radsport-Direktor Patrick Moster wiederum feuerte Nikias Arndt während des Rennens mit rassistischen Sprüchen an, entschuldigte sich lauwarm und wurde dann – nach massiver öffentlichen Aufregung – nach Hause geschickt.

2 Wolfsburg ist Blitzhauptstadt

Ob es im Hintergrund ein Donnerwetter für Moster gab, ist unbekannt, aber dafür für – Achtung: miese Überleitung! – eine Stadt in Niedersachsen. „Ganz ohne eigenes Zutun führt Wolfsburg eine bundesweite Auswertung an – die Stadt ist deutsche Blitzhauptstadt“, schreibt dpa und man fragt sich, welchen Sommerlochclown die KollegInnen gefrühstückt haben. Jedenfalls gab es 2020 in der Autostadt 5,8 Blitze pro Quadratkilometer. Das Land mit den meisten Blitze ist Hamburg (1,9), am wenigstens hat es in Bremen (0,5) geblitzt.

3 Söder prescht vor

Dunkle Wolken ziehen auch über der Union wieder auf, denn CSU-Chef Söder stichelt erneut gegen Kanzlerkandidat Laschet. Erst sagte er, die Union könne nicht „mit dem Schlafwagen“ ins Kanzleramt fahren. Und während Laschet auf Impfunwillige keinen Druck ausüben will, erhöhte Söder den Druck. Von ZDF-Talker Markus Lanz auf seine Angriffe angesprochen sagte Söder, er sei „ein braver und treuer Wahlkämpfer“.

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4 Scholz kann auch menschlich

Fast ohne Fauxpas und innerparteiliche Attacken ist der SPD-Kanzlerkandidat bislang durch den Wahlkampf geglitten. Auch auf den Brigitte-Talk, bei dem es häufig menschelt, hat sich Scholz gut vorbereitet. In fast jeder Antwort kommt seine Frau vor, wir erfahren, wie er mit dem Joggen begann, dass er Langschläfer ist, und er sich ums Kanzleramt, nicht als Zirkusdirektor bewerbe. Der Scholzomat wird humanoid.

5 Karstadt ist bald Geschichte

Egal ob Jogginghose, Ehering oder Wecker, fast alles findet man seit über 140 Jahren bei Karstadt oder Kaufhof. Nach der Fusion steht Deutschlands letzter Warenhausbetreiber vor einem Umbau. Künftig soll es drei Typen geben, das Weltstadthaus, den regionalen Magnet und das lokale Forum. Viel schlimmer als diese Typen aber: Die Namen Karstadt und Kaufhof verschwinden. Was bleibt ist das schnöde Galeria. Schnüff!

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