taz-Community zu Mobilität vor Ort: „Verkehrswende wird ausgebremst“

Eine sozial gerechte und nachhaltige Verkehrswende ist dringend notwendig. taz-Leser*innen beschreiben die Situation bei ihnen vor Ort.

eine Bushaltestelle mitten auf einer Wiese

Ein Hoch auf unsere Busfahrenden! (so schön wartet man im Bergischen Land) Foto: Oliver Berg/dpa

Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, wie mobil wir sind und sein können. Auf unserem Instagram-Account wollten wir deshalb von unserer Community wissen, wie es bei ihnen vor der Haustüre um die Mobilität bestellt ist.

Eine junge Frau mit blonden Haaren

Laura Foto: privat

Wegen meines neuen Jobs in der Nachbarstadt und aus Umweltgründen, haben mein Mann und ich überlegt, mein Auto zu verkaufen. Es ist schon älter und wir nutzen es nur selten – also warum nicht verkaufen und ÖPNV nutzen? Ich hätte nie gedacht, dass es letztendlich daran scheitert, dass es hier nur die unregelmäßigen Schulbusfahrten von einem in den nächsten Ort gibt – und diese meinen Arbeitsweg um bis zu 30 Minuten verlängern würden. Dabei wohnen wir nur wenige Kilometer von Stuttgart und Ludwigsburg weg.

Laura, 26, Pädagogin in einer Kita

Von unserem Dorf ist die Anbindung durch den Zug leider noch ziemlich schlecht. Die letzten Jahre hat es sich verbessert, nun geht jede Stunde ein Zug in die Stadt. Dort muss man dann oft noch den Bus nehmen, um zum jeweiligen Fahrtziel zu kommen. Die Fahrt in die Stadt dauert eine Stunde, wenn es keine Verspätungen gibt. Ich finde, der ÖPNV wäre viel attraktiver, wenn es vor allem zu den Hauptverkehrszeiten, morgens und abends bessere Zugverbindungen und auch ein Verbundticket für Zug und Bus gäbe.

Selina, 19, Studentin

Ein junger Mann in grauem Kapuzenpulli und mit einer Cap

Tillmann Foto: privat

Der ÖPNV im Ruhrgebiet ist zwar teuer, aber gut und großflächig vernetzt, auch städteübergreifend und teils mit Verbindungen bis an die niederländische Grenze. Aber wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin, merke ich immer wieder, dass die Verkehrsflächen sehr ungleich verteilt sind. Oft führen Radwege, wenn überhaupt vorhanden, an parkenden Autos vorbei oder enden mitten auf der Straße. Dadurch wird Fahrradfahren gefährlich und unattraktiv. Dadurch wird eine ökologische und soziale Verkehrswende im Ruhrgebiet ausgebremst.

Tillmann, 24, studiert Biologie in Düsseldorf, wohnt in Bochum

Eine junge Frau in einer schwierig aussehenden Yoga-Pose

Elena Foto: privat

Ich wohne seit kurzem in Bielefeld und bin positiv überrascht. Die Innenstadt ist autofrei, es gibt Elektro-Busse und eine relativ gut ausgebaute Radinfrastruktur. Ich fahre oft und gerne Rad, deshalb macht es mir auch nicht viel aus, dass der ÖPNV an den Stadträndern nicht ganz so eng getaktet fährt. Bestimmt gibt es in Bielefeld noch Luft nach oben, etwa was Ladeinfrastruktur oder Parkplatzflächen angeht, die anders genutzt werden können. Insgesamt bietet Bielefeld aber gerade auch um den Teutoburger Wald herum gute, alternative Mobilitätsangebote, finde ich!

Elena, 27, arbeitet für die GLS Bank

Eine junge Frau mit einem turban-ähnlich-gewickelten Tuch auf dem Kopf, hinter ihr das Meer

Lissi Foto: privat

Wenn ich in Flensburg aus meiner Haustür trete, stehe ich sofort auf einem Radweg. Das klingt zunächst gar nicht übel. Doof ist bloß, dass dieser Radweg eigentlich bloß ein schmaler, aufgemalter Streifen am Straßenrand ist. Und so sieht der Großteil der Radwege in Flensburg aus. Ich will beim Fahrradfahren aber keine Angst haben müssen, vom Seitenspiegel eines Autos aus dem Sattel gehoben zu werden. Der Radweg vor meiner Tür ist außerdem meistens zugeparkt, also unbefahrbar.

Lissi, 24, Studentin

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