taz Spezial zur Fußball-EM 2020: Fußball mit menschlichem Antlitz?

Die taz startet ab 11. Juni 2021 mit ihrer täglichen Sonderberichterstattung zur UEFA Euro 2020. Das Sportliche nicht vergessend, ergründen wir, was sich Fans und Amateure vom Fußball in Zukunft wünschen.

Foto: Federico Gambarini/dpa

Von ANDREAS RÜTTENAUER

Am 11. Juni 2021 beginnen die besten Fußball-Männer des Kontinents, um den Europameistertitel zu spielen. Die pure Freude am Event, für das die Mannschaften kreuz und quer durch Europa fliegen, mag diesmal nicht so recht aufkommen. Auch für viele eingefleischte Freunde des Spiels funken fast schon Notrufsignale: Fußball, wir haben ein Problem!

Da ist der moralisch abgehalfterte Deutsche Fußball-Bund DFB, jener überkommene und in Teilen verkommene Männerbund, der von der Fußballgemeinde erwartet, dass man seiner Nationalmannschaft gefälligst zujubelt.

Die hat sportlich viel an Wertschätzung verloren und ist als übervermarktetes Nobelprodukt bei vielen Fans in Ungnade gefallen. Mit einer gehörigen Portion Misstrauen wird sie von der Öffentlichkeit ins große EM-Turnier der Europäischen Fußball-Union Uefa geschickt. Die hat auch nicht gerade den besten Ruf und arbeitet unermüdlich weiter, um noch mehr Geld für die großen Klubs des Kontinents erwirtschaften zu können.

Vom 11.06.-11.07.2021 findet die Uefa Fußball-EM 2020 der Männer statt. Gespielt wird diesmal überall in Europa und Portugal schickt sich an, seinen Titel zu verteidigen. Dem DFB-Team aus „Schland“ werden keine Titelchancen zugerechnet. Lesen Sie alles zum Turnier in unserem EM-Schwerpunkt.

Idee für die Zukunft des Fußballs

So nicht! Das sagen viel Fans allüberall in Europa und besonders viele in Deutschland. Die taz möchte Kontakt zu diesen Fans aufnehmen, die EM nutzen, um mit jenen zu sprechen, die von einem Fußball mit menschlichem Antlitz träumen, und mit denen, die ihre Freizeit in den Amateursport investieren.

Mit diesen Ak­teu­r:in­nen auf den Tribünen und neben dem Platz wollen wir uns die EM ganz genau anschauen. Vielleicht finden wir dabei ja die Idee für die Zukunft des Fußballs, wie sich Fans und Amateure sie wünschen.

Suchen wollen wir nicht nur in Deutschland, wir machen uns auch auf den Weg nach Aserbaidschan, auf den Balkan, nach Ungarn und zu vielen anderen Stationen dieser EM.

Kickt Frankreich immer noch weltmeisterlich?

Alina Schwermer macht für die taz die EM-Bummlerin. Sie begleitet das Turnier, für das wir in der gedruckten Ausgabe jeden Tag zwei Seiten und auf taz.de jede Menge Platz freiräumen, bis zum Endspiel in London am 11. Juli 2021.

Wie das ausgeht, natürlich wollen wir das wissen. Und wir wollen auch schreiben, warum eine Mannschaft gewonnen hat. Wir wollen wissen, ob Frankreich immer noch weltmeisterlich ist und ob die Deutschen wirklich den Anschluss verloren haben.

Das Profigeschäft mag in der Kritik stehen, das Spiel selbst kann immer noch faszinieren. Wer etwa das Champions-League-Finale, das der FC Chelsea gegen Manchester City gewonnen hat, verfolgen durfte, der wird nicht umhinkommen, eine Lobeshymne auf den französischen Mittelfelddominator N’Golo Kanté anzustimmen.

Die taz schaut genau hin

Klar, bei der EM wird er wieder dabei sein. Darauf darf man sich ruhig freuen, genauso wie über eine hitzige Diskussion über eine Entscheidung der Videoschiedsrichter.

Wir werden dem Fußball also auf die Füße schauen. Ebenso genau schauen wir hin, wenn die Verbände wieder einmal alles dafür tun, das schöne Spiel zu verkaufen. Kickoff ist am 11. Juni 2021 mit einem großen Schwerpunkt auf taz.de und täglich zwei Sonderseiten in der gedruckten taz und der taz App.

Andreas Rüttenauer kandidierte 2012 erfolglos für den Vorsitz des DFB und ist taz-Sportredakteur sowie Leiter des Ressorts Sport-Reisen-Wahrheit.