Specht der Woche 18.01.2021: Ich vermisse die Menschen

Das Büro der taz ist leer, weil alle von zu Hause arbeiten. Christian Specht fehlt der Kontakt zu den KollegInnen.

Foto: Christian Specht

Ich habe die Büroräume in der taz gemalt. Die sind leer, weil viele Kollegen im Homeoffice sind.

Der Künstler

Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe. Wenn er möchte, zeichnet er uns den „Specht der Woche“.

Ich finde das blöd. Ich vermisse die Menschen hier. Keine Leute im Konferenzraum, die sich streiten. Das fehlt mir auch. Aber das kommt bald wieder. Irgendwann. Da brüllen wir uns wieder alle an im Konferenzraum. Da ist dann wieder richtig was los.

Ich denke, jeder Mensch sollte selber entscheiden, ob er im Homeoffice arbeitet oder nicht. Ich find’s nicht okay, wenn die Politiker das bestimmen.

Klar, in manchen Berufen geht Homeoffice nicht, da müssen die Leute zur Arbeit kommen.

Manche können aber auch kein Homeoffice machen, weil sie viele Kinder haben und es zu eng wird in der Wohnung.

Die Politiker haben im Sommer gepennt, obwohl sie da schon gewarnt wurden und wussten, was im Winter auf uns zukommt. Jetzt müssen wir alle das ausbaden. Irgendwann muss Schluss sein mit Lockdown. Zum Glück haben wir jetzt einen Impfstoff. Ich hoffe, dass bis Ostern dann das Schlimmste vorbei ist.

Protokoll: Erica Zingher