taz.berlin-Adventskalender 17: Pool, Terrasse oder beides?

Im taz.berlin-Adventskalender präsentieren wir in diesem Jahr passend zum Winter-Shutdown viele schöne Spiele. Heute: Das Computerspiel Die Sims 4.

Eine Person sitzt vor einem Computerbildschirm und wählt im Spiel die Hunderasse aus

Grenzenlose Kreativität: Eine Spieler*in sucht sich ihr Haustier Foto: dpa

Während des letzten Lockdowns packte mich so eine Langeweile, dass ich kurzerhand beschloss, meine ohnehin schon viel zu hohe Bildschirmzeit noch zu verlängern. Ich lud mir Die Sims auf meinen PC herunter.

Die Sims gibt es schon seit 20 Jahren, die neueste Version ist Sims 4. Doch in der aktuellen Zeit erhält es eine ganz andere Dimension: Ein Lebenssimulations-Spiel, in dem man mit selbst erstellten Charakteren Schicksal spielen kann.

Zunächst baut man sein eigenes Haus. Wenn man sich mal den Berliner Immobilienmarkt anschaut, könnte man in der Wirklichkeit eigentlich verzweifeln. Hier ist das gar kein Problem. Dachterrasse? Warum nicht. Pool mit Garten? Normal. Eigenes Fitnessstudio? Solange noch Platz für den Whirlpool ist, ran an die Hanteln.

Heute arbeite ich in meinem Job als Geheimagentin, morgen veranstalte ich eine Party und am Wochenende besuche ich eine Bar. Klingt momentan utopisch, aber im Spiel ist alles möglich. Reisen, Partys, eine Bar – wer vermisst das nicht? Zugegeben, Die Sims lässt sich nicht mit Freund*innen spielen, es sei denn, man sitzt gemeinsam am PC – mit den aktuellen Abstandsregeln nicht die beste Idee. Aber dafür trifft man ja neue Freunde im Spiel.

Was momentan in der Realität unerreichbar scheint, lässt sich im Spiel ausleben. Ein schönes Haus, eine bestimmte Karriere oder der*die Traumpartner*in. Es lassen sich ganze Leben durchspielen, vom Kleinkind über den Teenager bis zum Senior. Ich gestehe, ich habe schon drei Generationen durchgespielt. Habe Kinder bekommen, bin Oma geworden, habe den Sensenmann um Gnade für meine Liebsten angefleht – also mehr erlebt als manche Menschen in ihrem ganzen Leben.

Letztens musste ich mich während meiner Agentinnenkarriere entscheiden, ob ich lieber Doppel-Diamanten-Agentin werde oder doch lieber Superschurkin. So verlockend das auch klingt, ich muss ein Vorbild für meine Kinder sein. Die schicke ich in die Schule, auch wenn es mal passieren kann, dass sie im Schlafanzug zur Schule gehen. Wenn sie nach Hause kommen, machen sie Hausaufgaben und spielen in ihrem Piratenschiff, bis sie müde ins Bett fallen. Normalerweise ist Kindererziehung nicht so einfach, habe ich mir sagen lassen.

Erforderlich:Viel Zeit und Geduld

Zielgruppe: Alle, die in die absurde Normalität zurückkehren wollen

Wer das spielt, spielt auch: Alter Ego

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.