Antifaschismus im Advent: Aktivismus und Privilegien

Der Dezember ist eine gute Zeit, nicht nur die eigene Umwelt, sondern auch sich selbst kritisch zu betrachten – und Antifaschismus aktiv zu leben.

Plakate, die für eine starke antifaschistische Subkultur werben

Eigentlich 365 Tage im Jahr notwendig: antifaschistisches Engagement Foto: Tony Webster

Die Adventszeit 2020 hat begonnen. Es geht auf Weihnachten zu. Egal ob gläubig oder nicht, für viele ist dies die Zeit des Rückzugs und der Einkehr. Alleine schon wegen der Dunkelheit. Aber die Wochen sind auch bei vielen Menschen eine Zeit der Nächstenliebe und des geschärften Blicks auf diejenigen, die Hilfe brauchen und denen es nicht so gut geht. Also Augen auf, am besten jedoch 365 Tage im Jahr, und kritisch bleiben mit der eigenen Umwelt – aber auch stets mit sich selbst.

Wir haben ein immer größer werdendes Problem mit Rassismus und Rechten. Auf der anderen (linken) Seite stellt sich aber auch Frage, wie weiß Aktivismus von Privilegierten ist und was man wie besser machen kann.

Rechte greifen die Erinnerungskultur an und deuten „unsere“ Vergangenheit zum Zwecke der Verklärung um. Die Frage, was linke Geschichtsschreibung dagegensetzen kann und ob es antifaschistische und linke Geschichtsschreibung geben kann – ganz ohne eigene Hel­d:in­nen­my­then – wird bei Wider den Strich aufgeworfen. Online diskutieren werden Anke Hoffstadt (Hochschule Düsseldorf), Patrice Poutrus (Universität Erfurt) und Fabian Virchow (Hochschule Düsseldorf). Anika Taschke (Historisches Zentrum RLS) übernimmt die Moderation. Eine Anmeldung ist erforderlich unter www.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/9GVOF (Donnerstag, 3.12., Link wird nach Anmeldung zugeschickt, 19.30 Uhr).

Lernen, besser zu werden

Der taz plan erscheint auf taz.de/tazplan und immer Mittwochs und Freitags in der Printausgabe der taz.

Innerhalb der kritischen Reflexionsreihe “Solidarity is not enough“ zur Situation auf dem Mittelmeer gibt es die Veranstaltung White Saviorism in Sea Rescue Activism, denn gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Es geht immer und besonders aktuell in Zeiten der anhaltenden Flüchtlingskrise darum, dass jene, die privilegiert sind, lernen besser zu werden: In dem, wie Solidarität gelebt und wie geholfen wird. Und alles ganz ohne koloniales Narrativ und weißem Aktivismus. Die Veranstaltung findet auf Englisch statt (Donnerstag, 3.12., Lenaustr. 3-4, 20 Uhr).

Wer Antifaschismus aktiv lebt, ist ganz bestimmt irgendwann auch mal über ihren Namen gestolpert. Katharina König-Preuss ist Thüringer Antifaschistin und spricht in ihrem Vortrag über ihre Erfahrungen aus dem NSU-Untersuchungsausschuss sowie über militante Nazistrukturen und rechten Terror in Deutschland. Sie erlebt dies aus nächster Nähe und stellt sich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen. König-Preuss erzählt auch über ihre Erfahrungen in ihrer Antifaarbeit in Thüringen. Der Vortrag und das Gespräch finden online über die Konferenzplattform BigBlueButton statt. Der Zugangslink wird um 19 Uhr auf der Seite vom UJZ Karlshorst veröffentlicht (Freitag, 4.12., BigBlueButton, 19:45 Uhr Login/ Start 20 Uhr).

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Jahrgang 1984, Magistra Artium Kunstgeschichte/ Theaterwissenschaft, FU Berlin. In der taz seit 2011: Webentwicklung Abteilungsleiterin. Hauptthemen Subkultur und soziale/ politische Bewegungen in Berlin.

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