Wochenvorschau für Berlin: Eins ist schon mal ganz klar, die Eins

Zahlen zeigen, wie es wirklich um die Welt bestellt ist. Zum Beispiel anhand der Insekten. Bis zum 9. August ruft der Nabu zur Zählung auf.

Will auch gezählt werden: Hummel an Lavendelblüte Foto: dpa

Zahlen gelten ja als etwas, an dem man sich festhalten kann. Nichts Ungefähres. Was Präzises. Eins ist Eins, keine Diskussion, Punkt. Und selbst wenn man der Zwei möglicherweise eine Orientierung hin zur Drei unterstellen möchte. Trotzdem bleibt die Zwei schlicht und einfach und unverrückbar: Zwei.

Zahlen zeigen, wie es wirklich um die Welt bestellt ist. So lassen sich natürlich auch die pandemischen Auswirkungen von Corona einfach durchzählen. Ein Schwund. Zu sehen ist er zum Beispiel bei Young Euro Classic im Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Am Samstag (um diese Woche einmal gegenläufig vom Wochenende her zu betrachten) startet die Reihe, und bei den Konzerten bis zum 10. August wird man schnell feststellen, dass es da bereits zahlenmäßig ganz anders zugeht als bei den früheren Ausgaben.

Es sitzen nämlich deutlich weniger MusikerInnen auf der Bühne in diesem Jahr. Eigentlich will Young Euro Classic eine Plattform sein, auf der sich Jugendorchester aus Europa (und manchmal darüber hinaus) präsentieren können, also in symphonischer Wucht und Besetzung. Was in diesem Jahr wegen Abstandsregeln, Hygienevorschriften und sonstigen Vorsichtsmaßnahmen schlicht nicht auf eine Bühne passen würde. So darf man in diesem Jahr Bach, Haydn, Mozart und (es ist eben sein Jahr) Beethoven mal mit kleineren Ensembles kammermusikalisch hören.

Durchzählen erwünscht

Und statt aus aller Welt angereist kommen die MusikerInnen sozusagen ÖPNV-freundlich aus dem schließlich auch nicht kleinen hiesigen Reservoir mit dem Nachwuchs der Universität der Künste Berlin, der Hochschule für Musik Hanns Eisler und der Barenboim-Said Akademie, bei einem geschickt auf Coronabedingungen adaptierten Festival, bei dem auch für das Publikum die bereits eingespielten Vorsichtsmaßnahmen gelten. Durchzählen darf man diese Woche aber auch mal wieder hübsch hilfswissenschaftlich, zur Bereitstellung von Datenmaterial.

Am Freitag startet die zweite Runde der sommerlichen Insektenzählung, zu der der Nabu aufgerufen hat. Bis 9. August soll man dabei für eine Stunde in seiner Umgebung Insekten beobachten und zählen (simple Zählanleitung: alles was sechs Beine hat), und das dem Nabu schließlich unter insektensommer.de melden.

Oder einfach mal Fernsehen schauen. Und zwar im Leinwandformat, als Kino (das doch im Sommer mit seinen Filmen auch bei den Öffentlich-Rechtlichen gerade aufs Glotzenformat verzwergt wird).

Am Dienstag gibt es da um 19 Uhr im Zeughauskino in der Reihe „Aus dem Fernseharchiv“ mit Hyperlink: „Das Geld liegt auf der Straße“ einen Film aus dem Jahr 1958 zu sehen, der als kritisches Porträt der westdeutschen Wirtschaftswunder-Gesellschaft angekündigt wird, im klassischen Fernseh-Schwarzweiß. Der Eintritt ist frei, eine Reservierung (etwa unter der Berliner Nummer 20 30 47 70) notwendig.

Ach ja, eine unumstößliche Zahl. Was zum Festhalten. Noch 96 Tage sind es bis zur Eröffnung des BER am 31. Oktober. Versprochen.

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