Hackerangriff auf Jeff Bezos: UN fordert Untersuchung

Jeff Bezos' Handy wurde gehackt, womöglich von Saudis. Nun soll untersucht werden, ob saudische Kronprinz persönlich involviert war.

Mohammed bin Salman schaut auf sein Smartphone

Steht unter Verdacht: Mohammed bin Salman Foto: Saudi Royal Court/reuters

GENF dpa | Nach Berichten über einen möglichen Hacker-Angriff auf den Washington Post-Besitzer und Amazon-Gründer Jeff Bezos haben UN-Experten eine dringende Untersuchung gefordert.

Dabei müssten US- und andere relevante Behörden ermitteln, ob der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman persönlich in Versuche involviert sei, vermeintliche Gegner ins Visier zu nehmen, teilte die unabhängige Menschenrechtsberichterstatterin für willkürliche Hinrichtungen, Agnes Callamard, und ihr für Meinungsfreiheit zuständiger Kollege, David Kaye, am Mittwoch in Genf mit.

Die Zeitung Guardian hatte berichtet, das Handy von Bezos sei 2018 gehackt worden, womöglich durch eine verschlüsselte WhatsApp-Nachricht, die offenbar vom persönlichen Konto des Kronprinzen gesendet worden sei. Für die Washington Post schrieb der saudische Dissident Jamal Khashoggi als Kolumnist. Er wurde im Oktober 2018 von einem saudischen Kommando in Istanbul ermordet. Die saudische Botschaft in Washington wies die Hacker-Vorwürfe via Twitter als „absurd“ zurück.

„Die Information, die wir bekommen haben, deutet auf die mögliche Beteiligung des Kronprinzen an der Überwachung von Bezos hin“, schrieben Callamard und Kaye. Diese Hinweise seien für die Ermittlungen zum Tod von Khashoggi relevant.

Callamard fand bei einer Untersuchung der Umstände des Verbrechens „glaubwürdige Beweise“, die ihrer Ansicht nach auf eine Verantwortung hochrangiger saudi-arabischer Vertreter einschließlich des Kronprinzen hindeuteten. Sie verlangte in ihrem Bericht dazu an den UN-Menschenrechtsrat im Juni 2019 weitere Ermittlungen.

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