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„Ein leichtes Mädchen“ Foto: Wild Bunch

In den Sommerferien passiert etwas – jene Wochen, in denen der Alltag aus den Angeln gehoben ist. Das ist die Ausgangslage in Rebecca Zlotowskis neuem Film „Ein leichtes Mädchen“. Die Besucherin heißt Sofia (Zahia Dehar) und es scheint zu Beginn, als hätte das Meer diese Nixe angespült. In knapper Badekleidung rekelt sich die braun gebrannte Sofia da am Strand – als Zusehender wird man sogleich in die Position eines Voyeurs gerückt. Das ist ein wenig unangenehm, aber zugleich aufregend. Ohnehin ist jene Aufregung, die nicht selten auch eine Erregung ist, wesentliches Element des Films. Zlotowski ist nämlich daran gelegen, den erotischen Glamour, den Zahia Dehar mitbringt, möglichst demonstrativ in Szene zu setzen. Zlotowski sagt, „Ein leichtes Mädchen“ sei auch in Reaktion auf die Weinstein-Affäre entstanden. Und so erschafft sie eine Frauenfigur, die sich gleichsam selbstbestimmt, berechnend und hingebend verhält. Der Film, so Zlotowski, sei ihr amoralisches Sommermärchen. (cw)