YouTube löscht 210 Kanäle: Propaganda gegen Hongkong

Fake News, Stimmungsmache, koordinierte Netzwerke – die Propaganda gegen Demonstrant*innen in der ehemaligen Kronkolonie ist nun auch YouTube aufgefallen.

Eine Frau hält ein handy in die Kuft um ein Selfie zu machen. Hinter ihr stehen viele Menschen mit Plakaten, die an der Demonstration teilnehmen

Wer freundlich lächelt, während er unter Demonstranten weilt, hat größere Chancen bei YouTube Foto: ap/dpa

MOUNTAIN VIEW dpa | Weil sie in einer koordinierten Aktion Stimmung gegen die Demonstrationen in Hongkong gemacht haben, hat YouTube hat ein Netzwerk aus 210 Kanälen von seiner Videoplattform entfernt. Der Konzern verwies in einem Blogeintrag vom Donnerstag indirekt auf China als Urheber. Die Entdeckung decke sich mit jüngsten Erkenntnissen von Twitter und Facebook – die ihrerseits Anfang der Woche auf eine Kampagne aus China verwiesen hatten, mit der die Demonstranten diskreditiert werden sollten.

Twitter hatte 936 Accounts entdeckt, über die koordiniert „politischer Streit in Hongkong gesät werden sollte“. Zusätzlich sei ein Netzwerk aus rund 200 000 Accounts gesperrt worden, bevor es nennenswerte Aktivität entwickeln konnte.

Facebook entfernte mit ähnlicher Begründung fünf Accounts, sieben Seiten und drei Gruppen. Mindestens einer der Seiten seien rund 15 500 Facebook-Profile gefolgt. Beide Dienste zeigten Beispiele von Beiträgen, in denen die Demonstranten in Hongkong zum Beispiel als gewalttätig dargestellt wurden.

YouTube lieferte weniger Informationen. So gab es in dem Blogeintrag keine Angaben zum konkreten Inhalt der Videos.

Die Proteste für Freiheit und Demokratie in Hongkong dauern bereits seit zweieinhalb Monaten an. Die Millionenmetropole gehört seit dem Abzug der Briten 1997 wieder zu China. Als Sonderverwaltungszone sind Hongkong eigentlich noch bis 2047 umfangreiche Sonderrechte garantiert. Um die fürchten nun aber viele Bewohner. Eine weitere Forderung der Demonstranten ist die unabhängige Untersuchung von Polizeigewalt bei Protesten.

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