Rettungsschiff „Open Arms“: Spanien schickt Marineschiff

Ein spanisches Kriegsschiff soll sich auf den Weg zu dem Rettungsschiff vor Lampedusa machen. Es soll die Geretteten nach Mallorca bringen.

Das Rettungsschiff „Open Arms" im Wasser

Rettung ist in Sicht für die Menschen auf der „Open Arms“ Foto: ap

MADRID ap | Die spanische Regierung schickt ein Marineschiff zu dem vor der italienischen Insel Lampedusa ankernden Rettungsschiff „Open Arms“. Das Kriegsschiff „Audaz“ werde vermutlich nicht vor Freitag in Lampedusa ankommen und anschließend die „Open Arms“ mit Dutzenden Migranten und Flüchtlingen an Bord zur spanischen Insel Mallorca eskortieren, teilte der kommissarische Ministerpräsident Pedro Sánchez am Dienstag mit.

Die Migranten harren seit 19 Tagen auf der „Open Arms“ aus. Mindestens 15 von ihnen waren am Dienstag über Bord gesprungen, um Lampedusa schwimmend zu erreichen. Sie wurden von der Küstenwache gerettet und auf die Insel gebracht.

Der italienische Innenminister Matteo Salvini hat der „Open Arms“ untersagt, in einen italienischen Hafen einzufahren. Sechs andere europäische Länder haben zugesagt, die Migranten aufzunehmen.

Die Situation auf der „Open Arms“ nahm am Dienstag dramatische Züge an, als zunächst einer und dann immer mehr Migranten ins Wasser sprangen. Ähnliches war bereits am Sonntag geschehen. Lampedusa liegt nur einige hundert Meter entfernt und ist von der „Open Arms“ aus deutlich zu erkennen. Auf Videos war zu sehen, wie die Migranten mit orangefarbenen Rettungswesten im Wasser schwimmen; manche in Gruppen, manche allein.

Die Situation bleibt heikel

Nachdem die Küstenwache den ersten Migranten rettete, weigerte dieser sich, zurück auf das Rettungsschiff zu gehen. Stattdessen wurde er auf die Insel transportiert. Das brachte danach weitere Menschen dazu, ebenfalls über Bord zu gehen, wie ein Reporter des spanischen Rundfunksenders TVE auf der „Open Arms“ berichtete. Die ins Wasser Springenden seien „verzweifelt und werden verrückt“, beschrieb er die Lage.

Alle 15 seien von der Küstenwache in Sicherheit und nach Lampedusa gebracht worden, meldete die Hilfsorganisation Open Arms im Anschluss. Damit sind noch 83 Migranten an Bord, wo die hygienischen Bedingungen immer schlechter werden und die psychische Belastung wächst.

Die Sprecherin von Open Arms, Laura Lanuza, berichtete unter Verweis auf Besatzungsmitglieder, die Situation an Bord bleibe heikel. Migranten, die sich noch auf dem Boot befänden, drohten damit, ebenfalls ins Wasser zu springen.

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