„Ocean Viking“ bittet um Einfahrt: Schiff will nach Malta oder Italien

356 Menschen sind an Bord des Rettungsschiffs „Ocean Viking“. Die Crew sucht jetzt nach einem Hafen, in dem sie die Geretteten an Land bringen kann.

Menschen auf einem Rettungsschlauchboot der Ocean Viking

Flüchtlinge warten in einem Rettungsschlauchboot darauf, von der „Ocean Viking“ aufgenommen zu werden – Aufnahme vom 12. August Foto: dpa/MSF/Sos Mediterranee

ROM ap/epd | Die Betreiber des Rettungsschiffs „Ocean Viking“ haben Italien und Malta offiziell um die Erlaubnis gebeten, die 356 aus dem Mittelmeer geretteten Migranten in einem ihrer Häfen von Bord gehen zu lassen. Nach vier Tagen Such- und Rettungseinsatz im zentralen Mittelmeer baten Ärzte ohne Grenzen und SOS Mediterranée die Behörden um „Unterstützung, einen Ort der Sicherheit zu finden“.

Die Flüchtlinge zeigten „Zeichen physischer und psychologischer Gewalt, die sie während ihrer Reise durch Libyen erfahren haben“. Die Nichtregierungsorganisationen betonten, sie würden Überlebende nicht zurück nach Libyen bringen, da die Häfen nicht sicher seien.

Die Menschen wurden vor mehreren Tagen aus dem Meer gerettet. Sowohl Malta als auch Italien haben den Zugang zu ihren Häfen verweigert. Weitere 151 Migranten auf einem anderen Rettungsschiff, der spanischen „Open Arms“, warten ebenfalls auf die Erlaubnis, in einem Hafen von Bord zu gehen.

Unterdessen hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Seenotrettung durch private Organisationen auf dem Mittelmeer verteidigt. „Seenotrettung ist ein Gebot der Menschlichkeit“, sagte sie laut RedaktionsNetzwerk Deutschland am Dienstag bei einem Leserforum der Ostsee-Zeitung in Stralsund.

Bundeskanzlerin Angela Merkel

„Seenotrettung ist ein Gebot der Menschlichkeit“

Zugleich betonte sie: „Es kommen nicht immer nur die Ärmsten und Schwächsten. Wir sprechen mit den afrikanischen Ländern, wo wir helfen können. Schlepper und Schleuser wollen wir nicht unterstützen.“ „Das Thema wird immer da sein, wenn sich die Verhältnisse in Afrika nicht stabilisieren. Denn wir hängen zusammen, und das wird auch so bleiben“, sagte die Kanzlerin.

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