Die Wahrheit: Mein Freund ist kalt

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Diesmal darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über Kumpel Baum erfreuen.

ein kahler Baum in der Morgendämmerung

Foto: reuters

Der deutsche Wald,

einst wohlgestalt,

ist nur noch Schutt.

Der Wald ist putt.

Von jetzt auf gleich:

Die harte Eich

ist weich wie Blei

dank Zeh Oh Zwei.

Und auch die Buch

nagt Hungertuch,

weil: nirgends Nass,

bloß Gift en masse.

Waldschicksal schwer:

Wird nicht mal mehr,

weil tot und krank,

Ikea-Schrank.

Waldleben doof:

kein Ponyhof.

Ihm hilft nicht Schrei,

nicht Sea-Watch Drei.

Harzleer und kalt

ruht unser Wald.

Er hats vergeigt.

Steht still und schweigt,

schnitzt, beinah tot,

in höchster Not

ganz ohne Klag

sich selbst zum Sarg.

Erst stirbt der Forst,

dann stirbt der Horst.

Man glaubt es kaum:

Volk ohne Baum.

Die Wahrheit auf taz.de

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

ist die einzige Satire- und Humorseite einer Tageszeitung weltweit. Sie hat den ©Tom. Und drei Grundsätze.

kari

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.