Anschlag auf Hotel in Somalia: Dutzende Tote in Kismayo

Die Al Shabaab-Miliz attackiert ein Hotel in Somalias Küstenstadt, mehr als 20 Menschen sterben. Unter den Opfern ist eine bekannte Journalistin und ihr Ehemann.

Ein Schiff liegt am Kai. Mehrere Menschen und Autos stehen davor

Kismayo liegt im Südwesten Somalias, etwa 500 km von Mogadischu entfernt (Archivbild 2013) Foto: reuters/Siegfried Modola

MOGADISCHU ap | Stundenlang haben Extremisten in Somalia ein Hotel in der Küstenstadt Kismayo belagert. Am Samstagmorgen sorgten somalische Einsatzkräfte für ein Ende des Angriffs, teilte der Polizist Abiqadir Nur der Nachrichtenagentur AP mit. Ihm zufolge dauerte es mehr als 14 Stunden, bis alle Angreifer getötet wurden. Die Zahl der Toten lag nach Behördenangaben bei 26, darunter war auch die prominente kanadisch-somalische Journalistin Hodan Nalayeh. 56 Menschen seien verletzt worden.

Der Angriff hatte am Freitagabend begonnen, als mindestens vier Extremisten der islamistischen Al-Shabaab-Miliz das „Asasey“-Hotel stürmten. Zunächst sprengte sich ein Selbstmordattentäter mit einem Auto in die Luft, dann drangen Bewaffnete in das Hotel ein, das häufig von Parlamentsabgeordneten und Beamten genutzt wird.

Die Al-Shabaab-Miliz reklamierte die Tat für sich. Die mit Al-Kaida verbündete Terrorgruppe nimmt stark bewachte Ziele oft ins Visier und setzt Selbstmordattentäter ein. In Kismayo herrschte in den vergangenen Jahren relative Ruhe.

Der unabhängige Radiosender Dalsan in Mogadischu bestätigte der AP, dass bei dem Angriff die Journalistin Nalayeh und ihr Ehemann Farid Jama Suleiman getötet wurden. Die 1976 in Somalia geborene Nalayeh verbrachte die größte Zeit ihres Lebens in Kanada. Sie gründete Integration TV, eine Videoproduktionsfirma, die somalische Zuschauer weltweit erreichen wollte. Sie war die erste Somalierin im Besitz eines Medienunternehmens.

„Was für ein Verlust für uns. Ihr wunderschöner Geist strahlte durch ihre Arbeit hindurch und in ihrem Umgang mit Menschen“, schrieb der mit Nalayeh bekannte, in Texas ansässige Imam Omar Suleiman in den sozialen Medien.

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