Kleine Humboldt Galerie
: Intersubjektiv & Zukunftsträchtig: „unselect“

Miriam Rose Gronewald performte im Betonkimono von Eva Gentner während „unlucid“ am 13. Juli 2019 Foto: © Julia Pijagin

Organische Materialien, tragbare Skulpturen, Tanz im Archiv. Für neun Tage und eine Nacht bespielt das Festival „unselect“ der KHG den Lichthof Ost und diverse Standorte der HU. Kunst als Forschung, das Reizthema wird hier kongenial bearbeitet. Und immer wieder entstehen prägnante Szenen eines durchdachten New Material Feminism. Letztes Wochenende durchstreifte bereits Miriam Rose Gronewald die Gewächshausanlage in Dahlem und trug als zweite Haut einen Betonkimono von Eva Gentner. Auch Susi Hinz Performance „Ego im Gegenego“ ließ mit ihren portablen, skulpturalen Körpererweiterungen die Intersubjektivität zwischen Menschen und Kunstobjekten aufblitzen. Vier Tage bleiben noch: „unfilter“ am Samstag zum Beispiel fokussiert die Filterungsprozesse im Zeichnen. Unter anderem dabei ist Pia Linz, deren kartografische, fein verästelte Arbeiten in selbst gebauten Zeichenstationen entstehen, die als transparente, minimalistische Formationen ins Stadtbild zurückwirken. Beim sonntäglichen Abschlusspicknick (14 Uhr, Hegelplatz) ist auch das Publikum zum Weiterd2enken eingeladen: „unfinished“, Ende offen. Dem Festival wäre ein regelmäßiges Format zu wünschen. nym

unselect“-Festival bis 21. 7. / Jeden Tag ein Ort, ein Event: http://kleinehum­boldt­galerie.de; „unnatural“-Ausstellung bis 9. 8., Mo.–Sa. 12–18 Uhr, HU, Lichthof Ost, Unter den Linden 6