Ökosteuer für Flüge ab Frankreich

Ab dem kommenden Jahr sollen die Tickets zwischen 1,50 Euro und 18 Euro teurer werden

Frankreich will ab dem nächsten Jahr eine Ökosteuer auf Flugtickets einführen. Von der Abgabe verspreche sich das Land ab 2020 Einnahmen von rund 180 Millionen Euro, sagte Verkehrsministerin Elisabeth Borne am Dienstag.

Die Steuer soll für Flüge gelten, die in Frankreich starten. Pro Ticket könnten dann 1,50 Euro bis 18 Euro fällig werden – je nach Klasse und Flugziel. Ausnahmen soll es für Umsteigeverbindungen geben, die über Frankreich gehen. Auch Flüge auf die Mittelmeerinsel Korsika und in die französischen Überseegebiete sind ausgenommen.

In Deutschland hatte sich Bundesumweltministerin Sven­ja Schulze (SPD) zuletzt offen für eine EU-weite Ökosteuer auf Flugtickets gezeigt. „Es ist doch nicht mehr einzusehen, dass ein Zugticket teurer ist als ein Flugticket für die gleiche Strecke“, hatte sie im März bei einem Treffen der EU-Umweltminister in Brüssel gesagt. Sie äußerte sich zuversichtlich, dass Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in diesem Bereich „was vorlegen wird“. Belgien hat eine solche europaweite Abgabe vorgeschlagen, auch die Niederlande unterstützen den Plan. Hintergrund ist der Kampf gegen die Klimaerwärmung.

Das deutsche Umweltbundesamt fordert bereits seit Jahren von der Politik, die indirekten Subventionen für den Flugverkehr zu streichen. Die Deutsche Bahn kritisiert, dass es keine Kerosinsteuer gibt. Internationale Flüge sind zudem von der Mehrwertsteuer befreit.

Auch in der Schweiz wurde zuletzt eine Steuer auf Flugtickets diskutiert. Das Parlament lehnte die Einführung einer ­solchen Abgabe aber Ende 2018 ab. (rtr/afp)

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