NGO-Rettungsschiff erhält erste Hilfsgüter

Private Organisation aus Malta bringt blockiertem Schiff Decken. Wasser dringend benötigt

Das deutsche Rettungsschiff „Alan Kurdi“ mit 63 Flüchtlingen an Bord hat zum ersten Mal Hilfsgüter erhalten. Die private maltesische Organisation Moas habe ein Schiff mit warmen Decken, Kleidung und Schuhen geschickt, teilte die Regensburger Organisation Sea-Eye am Mittwoch mit.

Am Tag zuvor hatte Sea-Eye erklärt, dass Wasser und Nahrung an Bord knapp seien und dringend Wechselkleidung benötigt würde. Das Schiff ist seit sieben Tagen auf dem Meer blockiert. Mehrere Staaten in Europa hatten das Einlaufen in einen sicheren Hafen verweigert.

Italien und Malta verweisen laut Sea-Eye immer wieder auf die Zuständigkeit Libyens. „Das ist das gleiche Land, dessen Hauptstadt seit Tagen von militärischen Truppen umstellt ist. Dort finden schwere Kämpfe statt“, sagte Sea-Eye-Vorsitzender Gorden Isler laut Mitteilung.

Italiens Regierung hatte vor zwei Tagen angeboten, zwei Kinder und deren Mütter aufzunehmen, den Vätern aber die Evakuierung untersagt. Die Familien lehnten das Angebot ab. Die „Alan Kurdi“ warte nun auf weitere Hilfsgüter. Vor allem müssten die Wassertanks aufgefüllt werden, um den Schiffsbetrieb aufrecht zu erhalten.

Als letzte Möglichkeit, anlegen zu können, sieht der Einsatzleiter des Vereins Sea-Eye, Jan Ribbeck, laut einem Bericht der Welt, dass die „Alan Kurdi“ selbst eine Seenotrettungsmeldung abschickt. „Es wäre die letzte Trumpfkarte des Kapitäns“, sagte Ribbeck. „Das müsste allerdings über den Flaggenstaat des Schiffes, also Deutschland, erfolgen.“ (epd)