Esther Slevogt
betrachtet das Treiben
auf Berlins Bühnen
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Bald kommt der Frühling, zumindest hoffen wir es sehr. Weil sich auch in den Thea­terspielplänen schon zarte Frühlingstriebe zeigen, wird die Hoffnung langsam stabiler. Frühlingstriebe, das heißt in diesem Fall: Nachwuchstheatermacherinnen und -autorinnen. In der Universität der Künste wagt sich ein neuer Jahrgang von Student*innen des Studiengangs Szenisches Schreiben mit ersten Dramen an die Öffentlichkeit. In den Theaterdiscounter zum Beispiel, bevor dann im März auch das Potsdamer Hans Otto Theater sich als Präsenta­tionsplattform für den Nachwuchs dazugesellt. Doch zurück zum Theaterdiscounter: dort nämlich zeigen Sina Ahlers (*1990) und Sarah Kilter (*1994) ihre Stücke „Schamparadies“ und „Das Leben eines halben Hähnchens“ – inszeniert von Fabian Gerhardt und Georg Scharegg, und zwar mit einem kompletten UdK-Schauspieljahrgang (Theaterdiscounter: „Schamparadies / Das Leben eines halben Hähnchens“, 16. & 17. 2., 20 Uhr).

Auch in den Sophiensaelen bereitet man sich auf Kommendes vor, auf das Zeitalter des Posthumanen und Nichtmenschlichen. Und ob das so frühlingshaft ausfallen wird, ist bisher ungewiss. Auf Wegen der Theorie und der Praxis versucht die britische Choreografin und Tänzerin Colette Salder in ihrer multidisziplinären Vortragsreihe zu Fragen von „Present Future“ zu Positionen zu finden. Zum einen gibt es Gespräche, von der Tanzkritikerin Astrid Kaminski moderiert. Dann zeigt u. a. Colette Sadler ihre Choreografie „Temporary Store“. In der – den Sophiensaelen gegenüber gelegenen – Sophienkirche ist die Video-Installation „Body A“ von Colette Sadler und Mikko Gaestel zu sehen (Sophiensae­le: „Present Futures Berlin“, 14.-16. 2., jeweils um 20 Uhr, 17. 2. ab 18 Uhr. Alle Infos unter: www.sophiensele.com).

Dann, bevor der Winter sich neigt, ruhig noch einmal in die Märchenhütten auf dem Bunkerdach am Monbijoupark gehen: Da gibt es in drei hundertjährigen Holzhütten Märchen für Große und Kleine so hautnah, dass man glaubt, Teil der Geschichten zu sein. Des Märchens vom Wolf und den sieben Geißlein zum Beispiel, der berühmten Geschichten vom Rotkäppchen oder vom „Fischer un syner Fru“ (Märchenhütte: Alle Infos: www.maer­chenhuette.de).

Eine Geschichte mit Ewigkeitswert, die weder Jahreszeiten noch Alter kennt, ist Mozarts Oper „Die Zauberflöte“. In der Staatsoper kommt nun eine Neuinszenierung des bildmächtigen amerikanischen Regisseurs Yuval Sharon heraus, der mit immersiven Musikprojekten auf sich aufmerksam machte, in denen die Künste sich verschränken: (Staatsoper: ab 17. 2., 18 Uhr)