Markus Söders Raumfahrtprogramm: Mission Größenwahn

Bayerns Ministerpräsident Söder stellt „Bavaria One“ vor, ein Raumfahrtprogramm. Seine Selbstüberschätzung reicht jetzt schon bis zum Mond.

Markus Söder steht an einem Pult, dahinter ein Logo mit Söders Gesicht und Schriftzug "Bavaria One"

Im Wahlkampf kommt ein Versprechen von Bayern als Raumfahrtmacht gut an Foto: Twitter/@Markus_Soeder

BERLIN taz | Markus Söder ist bei seinen Auftritten neuerdings zweimal zu sehen. Einmal er selbst hinterm CSU-Rednerpult. Daneben sein überlebensgroßes Abbild, umweht von einem Schal mit Bayernkaro vor Sternenhimmel im Star-Wars-Look. Was aussieht wie ein skurriles Albumcover, Titel: Mission Zukunft, ist ein Wahlkampflogo des bayerischen Raumfahrtprogramms Bavaria One, was die Junge Union für Auftritte nutzt. Söder hat Bavaria One am Dienstag vorgestellt.

Geplant war das Programm schon seit Söders letzter Regierungserklärung – dahinter verbirgt sich eigentlich ein Förderprogramm für die Wissenschaft und Raumfahrtindustrie in Bayern. Pünktlich zum Wahlkampf kommt ein Versprechen von Bayern als Raumfahrtmacht natürlich gut an.

Dass Söder jetzt vor seinem eigenen Konterfei über blau-weiße Satelliten faselt, zeigt aber, was die 700 Millionen Euro schwere Finanzspritze am meisten fördert: das ministerpräsidentielle Ego. Söder reiht sich damit hinter anderen Männer mit Hang zum Größenwahn ein.

Wenn die Selbstüberschätzung schon bis zum Mond gewachsen ist, folgt als logische Konsequenz ein persönliches Raumfahrtprogramm. Elon Musk hat es vorgemacht und einen Tesla ins All geschossen, Trump zog mit seiner Space Force, einer Kampftruppe für den Weltraum, nach. Was bleibt einem bayerischen Ministerpräsidenten da noch als Beweis für die eigene Größe?

Klar, einfach das eigene Gesicht auf die Satelliten drucken lassen. Und dann von oben enttäuscht feststellen, dass man den bayerischen Landtag nicht aus dem All sehen kann.

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