Internetplattform „Migrantenschreck“: Anklage wegen Waffenhandel

Im Juni wurde der mutmaßliche Betreiber der Webseite „Migrantenschreck“ nach Deutschland ausgeliefert. Nun erhebt die Berliner Staatsanwaltschaft Anklage.

Hände laden eine Schreckschuss-Pistole "Walther P22" mit einem Magazin

Eine Schreckschusspistole: Über „Migrantenschreck“ wurden vor allem Gaspistolen verkauft Foto: dpa

BERLIN dpa | Gegen den mutmaßlichen Betreiber des früheren Internet-Shops „Migrantenschreck“ ist Anklage wegen Waffenhandels erhoben worden. Das teilte die Staatsanwaltschaft in Berlin am Dienstag mit. Dem 34-Jährigen aus Thüringen wird vorgeworfen, zwischen Mai und November 2016 von Ungarn aus über das Internet fast 200 Waffen verkauft zu haben.

Vor allem handelte es sich um Gaspistolen und Gewehre, mit denen gefährliche Hartgummigeschosse abgefeuert werden können. Die Waffen kosteten zwischen 250 Euro und 750 Euro. Der Verdächtige wurde schon vor Jahren der rechtsradikalen Szene zugeordnet.

Die Kunden lebten überwiegend in Deutschland. Gegen sie laufen jetzt ebenfalls Ermittlungen. Mehr als 100.000 Euro Erlös aus den Verkäufen sollen im Rahmen des Strafverfahrens eingezogen werden.

Der Mann war nach jahrelangen Ermittlungen am 28. März 2018 in Budapest festgenommen worden. Die Polizei durchsuchte dann seine Wohnsitze in Budapest und Barcs, einem kleinen Ort an der Grenze zu Kroatien, und beschlagnahmte Computer.

Gegen seine Auslieferung nach Deutschland wehrte sich der Verdächtige. Ungarische Gerichte lehnten die Beschwerde aber ab. Am 28. Juni wurde er ausgeliefert und sitzt seitdem in Berlin in Untersuchungshaft.

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