Hulk Hogan in der Wrestling Hall of Fame: Ruf wiederhergestellt

Jahrelang war er zerknirscht und entschuldigte sich für den eigenen Rassismus. Nun bekommt der US-Ringer Hulk Hogan eine zweite Chance.

Ein Mann mit weißem Schnurrbart, Sonnenbrille und Tuch auf dem Kopf

Weinte, betete, zeigte Einsicht: Hulk Hogan Foto: dpa

Hulk Hogan, der Wrestler mit dem Walrossbart, ist wieder „daheim“. So zumindest bezeichnet der 64-Jährige in einem Tweet die „Wrestling Hall of Fame“, aus der er vor drei Jahren wegen rassistischer Äußerungen verbannt wurde. Gebetet habe er für diesen Tag, schreibt er. Und entschuldigt hat er sich. Sehr oft und sehr öffentlich. Genug der Demut, beschloss nun die Firma World Wrestling Entertainment (WWE). Das Antlitz ihres populärsten Kämpfers darf wieder an die Wand.

Nach ehrenamtlichem Einsatz für Kinder und emotionalen TV-Interviews, in denen er mit erstickter Stimme um Verzeihung dafür bat, den neuen Freund seiner Tochter mit dem N-Wort bezeichnet zu haben, findet WWE, dass es in Sachen Buße nun wirklich reicht. Die eigene Fehlbarkeit zur besten Sendezeit mit echten Tränen zelebrieren – für die Gladiatoren-Schaukampf-Szene in der Tat ungewöhnlich.

Er habe den „Kreislauf des Rassismus“, mit dem er aufgewachsen sei, durchbrochen, sagte Hogan in einem Interview. Die im Wrestling festgefahrenen Rollen des „guten“ und „bösen“ Gegners sind halt nicht ohne Weiteres auf die Realität anzuwenden. Jetzt hängt der „Hulkster“ wieder dort, wo er herkam.

US-Promis fallen in letzter Zeit immer häufiger wegen rassistischer Äußerungen in Ungnade. Dass Hogan jetzt zumindest teilweise rehabilitiert ist, liegt daran, dass er öffentlich Einsicht gezeigt hat. Im Gegensatz etwa zu seiner Entertainment-Kollegin Roseanne Barr.

Die nach ihr benannte Sitcom wurde vor wenigen Monaten eingestellt, nachdem Barr in einem Tweet Obamas Ex-Beraterin rassistisch beleidigte. Barr zeigte keine Einsicht, sondern schob alles auf ihren Beruhigungsmittel-Konsum. Hogan dagegen distanzierte sich nicht, sondern nutzte die Medien zur Selbstreflexion. Das hat der Sportverband jetzt honoriert.

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