Gruppe D: letzter Spieltag: Ein Wunder. Messi kann WM

Im letzten Gruppenspiel macht Messi sein erstes WM-Tor – geht doch. Kroatien gewinnt alle drei Partien. Island und Nigeria sind raus.

ein Fußballer trägt einen anderen auf dem Rücken, beide jubeln

Argentinien Torschützen: Rojo (unten) und Messi Foto: dpa

Nigeria – Argentinien

Die Voraussetzungen: Die Argentinier waren nach dem 0:3 gegen Kroatien eigentlich schon raus. Ein Punkt von sechs möglichen: Gruppenletzter. Viel besser waren die Nigerianer auch nicht, allein eine gute Halbzeit reichte aber, um drei Punkte gegen Island klarzumachen. So haben die Super Eagles die Gauchos wieder in den Sattel gehoben. Die Albiceleste (Weiß-Himmelblaue) kann mit einem Sieg gegen die Westafrikaner das Achtelfinale erreichen – wenn Island gegen Kroatien nicht gewinnt. Den Nigerianern genügt sogar ein Unentschieden – wenn Island nicht gewinnt.

Das Ergebnis: 1:2

Das Spiel: Nach verhaltenem Beginn und schon zwei bösen Schnitzern vom Messi-Buddy Mascherano spielt Banega in der 14. Minute von Höhe der Mittellinie einen perfekten Diagonalpass auf Messi, der den Ball an der Strafraumgrenze mit dem Oberschenkel mitnimmt, sich ihn noch mal vorlegt und dann aus halbrechter Position den Ball mit rechts ins lange Eck schießt. Das alles in einer fließenden Bewegung – ein großartiges Tor! Die Argentinier zeigen Spielfreude, mehr als ein Freistoß springt allerdings nicht raus in der ersten Halbzeit. Gleich nach Wiederanpfiff hält Mascherano Balogun bei einer Ecke zu lange, den Elfmeter verwandelt Victor Moses ganz cool.

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Die argentinische Ü30-Auswahl (Durchschnittsalter 30,5 Jahre) kämpft, findet aber zur Spielfreude aus der ersten Halbzeit nicht zurück. Bei einem Konter wird den Nigerianern ein Elfmeter verweigert, wie ihn Iran gegen Portugal noch zugesprochen bekam. In der 85. Minute verwertet dann Rojo auf der anderen Seite eine Flanke von rechts mit der Innenseite direkt – zum 2:1.

Die Pfeife des Spiels: Javier Mascherano. Dafür, dass der 35-Jährige noch das weiß-himmelblaue Trikot trägt, kann es keine andere Erklärung geben als die, dass er Messis Kumpel ist.

Und Schiedsrichter Cüneyt Cakir, der den Nigerianern einen Elfmeter verweigert.

Der Abschied: Muss verschoben werden. Auch wenn Messi nur eine gute Halbzeit spielt, reicht es für Argentinien, weil Nigeria einen Elfmeter nicht bekommt, die Konter nicht konsequent zu Ende spielt und selbst eine kroatische B-Elf Island bezwingt.

Und nun? Spannend wars! Aber fußballerisch war außer von Kroatien eher weniger Erbauliches zu sehen. Das wird für Messi & Co schwer gegen Frankreich. (Stefan Mahlke)

***

Island – Kroatien

Die Voraussetzungen: Die einen sagen über die kroatische Mannschaft, dass sie sowieso Weltmeister werden, die anderen sagen dazu vielleicht. Da das Schachbrett-Team mit seinen Siegen gegen Argentinien und Nigeria sechs Punkte ohne Gegentor aufweisen kann, steht es jedenfalls schon mal sicher im Achtelfinale und spielt gegen Island mit den Ausnahmen Luka Modric und Ivan Perisic nur mit seiner B-Elf. Selbst der Ersatztorwart darf ran. Anders als Island, das nur einen Punkt hat, den es gegen Argentinien geholt hat. Das Team von der Insel muss unbedingt gewinnen, um überhaupt noch eine Chance aufs Achtelfinale zu haben. Allein, das reicht nicht: Gewinnt im Parallelspiel Nigeria gegen Argentinien, ist Island sowieso raus. Gewinnt Argentinien, müssen die Isländer mindestens mit so vielen Toren Unterschied gewinnen wie die Argentinier.

Das Ergebnis: 1:2

Das Spiel: Sechs Ićs gegen 11 Sons! Dass die Kroaten es ernst meinen, zeigt Marko Pjaca gleich in der 12. Minute, indem er dem Isländer Birkir Bjarnason mit dem Ellenbogen auf die Nase haut. Der Kroate kriegt dafür Gelb. Der Isländer blutet allerdings so stark, dass er minutenlang mit mullgestopfter Nase spielen muss. Ansonsten geht die erste Halbzeit munter zu, vor allem aber, weil die Kroaten das Mittelfeld kontrollieren und ein Tor schießen wollen. Tun sie aber nicht. Dafür haben die Isländer, die auch in ihrer derzeitigen Situation auf Konter lauern und auf Einwürfen, die aus Rostow am Don bis Reykjavik reichen. In der 40. Minute haben sie dann allerdings mit einem direkten Torschuss eine fette Chance, der Ball landet aber hauchdünn außerhalb des Tors. Auch Blut-Birkir verpasst es, in der 45. Minute die Torchance zu nutzen und in der 47. pariert der beeindruckende zweite Torwart Kroatiens, Lovre Kalinić, mit phantastischen Paraden. In der 53. Minute ist dann eigentlich für die Isländer alles vorbei. Milan Badelj schießt ein Tor für Kroatien und einige Sekunden vorher hatte Nigeria ein Tor geschossen. Jetzt braucht Island mindestens drei Tore, um weiter zu kommen. Es ist am Ende aber nur eins. Und außerdem schießt Kroatien am Ende noch eins.

Son des Spiels: Blut-Birkir Bjarnason. Hat alle Chancen versemmeltson.

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Publikum des Spiels: Das Publikum. Vornehmlich Isländer oder Russen, die Isländer gut finden. Huh! Huh! Huh! Hahaha.

Und nun? Kroatien trifft im Achtelfinale auf Dänemark. Island nicht. (Doris Akrap)

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