Motorrad-Bilanz vom Wochenende: Die Sonne scheint, Biker sterben

Mindestens fünf Menschen sind am Wochenende bei Unfällen mit Motorrädern ums Leben gekommen. Die Maschinen sind auch wegen ihres Lärms umstritten.

Ein Motorradfahrer fährt beim Korso zum Saisonauftakt unter dem Motto "Anlassen" auf dem Nürburgring auf dem Hinterrad.

Da lief noch alles super, später gab es einen Unfall: Motorradfahrer am Sonntag auf dem Nürburgring Foto: dpa

BERLIN dpa/taz | Bei Unfällen sind am Wochenende bundesweit mehrere Motorradfahrer ums Leben gekommen. Wegen der fast schon sommerlichen Temperaturen waren besonders viele Biker unterwegs. Bei der Eröffnung der Motorradsaison auf dem Nürburgring in der Eifel krachte am Sonntag ein 57-Jähriger mit seiner Maschine mit der eines anderen Bikers zusammen und starb.

Der Unfall passierte nach einem Gottesdienst auf der Rundfahrt über die Nordschleife, wie die Polizei am selben Abend mitteilte. Der andere Biker, ein Niederländer, kam mit leichten Verletzungen davon. Rund 20.000 Fahrer hatten sich zum traditionellen „Anlassen“ getroffen.

In Oberbayern kam bei einem Unfall nahe Neusorg ein 33 Jahre alter Motorradfahrer ums Leben. Ihn traf ein Teil des Motorrads eines Bikers vor ihm, der nach einem gescheiterten Überholmanöver mit einem Auto frontal zusammengestoßen war.

Ein 51-jähriger Motorradfahrer stieß im ostfriesischen Leer mit seiner Maschine gegen mehrere Verkehrsschilder und starb. In einer Linkskurve war er zuvor mit dem Bike von der Straße abgekommen.

Der Zusammenstoß zweier Motorräder auf einer Bundesstraße nahe Simmersfeld in Baden-Württemberg endete für eine Frau tödlich. Die 56-Jährige saß als Beifahrerin auf einer der Maschinen und erlag am frühen Montagmorgen in einem Krankenhaus ihren Verletzungen.

Im niederbayerischen Straubing kam ein 61-jähriger Rollerfahrer bei einem Zusammenprall mit einem Auto ums Leben. Ein 84-jähriger Autofahrer hatte dem Mann am Sonntagnachmittag beim Linksabbiegen die Vorfahrt genommen.

Raser auf Motorrädern haben kaum Angst vor der Polizei: Die meisten Radarfallen fotografieren Temposünder nur von vorn, da haben Motorräder aber keine Nummernschilder. Und selbst eine Radarfalle, die das hinten angebrachte Nummernschild erfassen kann, ist meist nicht von Nutzen: Das Gesicht der Fahrer, oft hinter dunklem Visier, ist meist nicht zu erkennen – und demnach ist der jeweilige Raser auch nicht zu ermitteln.

Motorräder sind auch wegen ihres Lärms umstritten. Viele sind extra so konstruiert, dass sie besonders laut sind, weil die Fahrer Wert auf „Sound“ legen. Das Umweltbundesamt und mehrere Abgeordnete des EU-Parlaments und des Bundestags fordern deshalb, die Vorschriften zu verschärfen.

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