Kölner Institut der deutschen Wirtschaft: Zahl der Nebenjobs verdoppelt

Über drei Millionen Menschen in Deutschland haben einen Nebenjob. Laut einer Studie vom Kölner Institut der deutschen Wirtschaft gibt es ein starkes Ost-West-Gefälle.

ein Mann sitzt mit Laptop im Café

Kleiner Nebenjob mit Laptop im Café? Foto: dpa

DÜSSELDORF epd | Die Zahl der Beschäftigten mit einem Nebenverdienst hat sich seit 2003 mehr als verdoppelt. Heute verdienen sich rund 3,2 Millionen Menschen in Deutschland mit einem Nebenjob ein Zubrot, wie aus einer noch unveröffentlichten Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht, die der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post (Montag) vorliegt.

Demnach sind 57 Prozent der Nebenjobber Frauen. Deutliche Unterschiede gibt es zwischen Ost und West: Während in Westdeutschland 9,2 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten eine Nebentätigkeit ausüben, sind es in den ostdeutschen Bundesländern lediglich 4,1 Prozent. Erwerbstätige mit Nebenjob hätten im Durchschnitt einen höheren Bildungsgrad als andere Beschäftigte, hieß es.

Ob jemand mehrere Jobs hat, hängt nach Angaben des arbeitgebernahen Instituts „stärker von für ihn passenden Stellenangeboten ab als davon, wie dringend er auf einen Nebenverdienst angewiesen ist“. Viele nutzten die steuerliche Begünstigung von Minijobs: Einem Durchschnittsverdiener, der im Hauptjob 3.500 brutto verdient, blieben von einer Lohnerhöhung um 450 Euro nach Abzügen nur 220 Euro übrig, während ein Minijob fast die vollen 450 Euro einbringe.

Auch der boomende Arbeitsmarkt bietet laut der IW-Studie viele zusätzliche Arbeitsgelegenheiten etwa im Gastgewerbe, im Gesundheitswesen und im Handel. Mehrfachbeschäftigte verdienen den Zahlen zufolge im Hauptjob durchschnittlich 570 Euro weniger als Erwerbstätige ohne Nebenverdienst. Allerdings arbeite nur gut die Hälfte im Hauptjob Vollzeit.

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