St. Pauli spielt unentschieden: Müde ins Mittelmaß

Nach dem 2:2 gegen Jahn Regensburg steht der FC St. Pauli im Niemandsland der Zweiten Bundesliga.

FC St. Pauli spielte gegen Jahn Regensburg Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

HAMBURG TAZ | Kein Hoffen, kein Bangen. Nach fünf Spielen in Folge ohne Sieg hat der FC. St. Pauli den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen der Zweiten Bundesliga verloren, aber immer noch einen beruhigenden Abstand zur Abstiegszone. Nach drei Spielzeiten, in denen zweimal der Abstieg hauchzart vermieden und einmal der Erstliga-Aufstieg knapp verpasst wurde, droht eine Saison der Langeweile.

Die Heimwärts-Partie gegen Jahn Regensburg am Sonntag war ein Spiegel der bisherigen Saison, in die die Hamburger durchaus mit Hoffnung gestartet waren und ganz vorne mitspielen wollten. Wie schon ein halbes dutzend Male in der bisherigen Spielzeit begannen die Hamburger, als hätten sie eine Überdosis Valium zu sich genommen. Eine halbe Stunde lang spielte nur Regensburg. Und gegen die früh störenden Regensburger gelang den Kickern vom Kiez kein geordneter Spielaufbau. „Wir standen da komplett neben uns“, analysierte St.-Pauli-Trainer Olaf Janßen nach dem Spiel. Die Folge: Bereits nach 25 Minuten lagen die Hamburger mit 0:2 zurück.

Wieder kassierten sie dabei einen Gegentreffer nach einem Eckball. Trotz kopfballstarker Innenverteidiger stimmte in dieser Saison wiederholt die Zuordnung nach Standards nicht. Diesmal kam der Regensburger Kapitän Grüttner frei zum Kopfball (21.) und konnte sich die Ecke zum 1:0 Führungstreffer für Regensburg aussuchen. Bereits nach 35 Minuten entschied sich Janßen zu zwei Spielerwechseln: Für Nehrig und Sobotta kamen Flum und Bouhaddouz. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Regensburger Adamyan bereits den 2:0-Führungstreffer erzielt.

Selbst die Südkurven-Ultras sahen sich genötigt, ihren einschläfernden Singsang zu unterbrechen und lauthals an das Team mit „Aufwachen! Aufwachen!“-Rufen zu appellieren. Ein Wake-Up-Call mit Erfolg. Zehn aktive Minuten vor der Pause genügten, um den 0:2-Rückstand zu egalisieren. Der aufgerückte Verteidiger Lasse Sobiech verkürzte nach einer schönen Einzelaktion erst zum 1:2 (40.), bevor Sami Allagui kurz vor dem Pausenpfiff zum Ausgleich traf. Der tunesische Stürmer hatte dabei Glück, dass der Schiedsrichter seine klare Abseitsstellung nicht erkannte.

In der zweiten Halbzeit zeigte sich dann ein anderes Manko, welches die Hamburger seit Saisonbeginn begleitet: Eine fatale Abschlussschwäche. Die Hamburger beherrschten den Aufsteiger fast die komplette zweite Spielhälfte, erspielten sich durch Buchtmann und Bouhaddouz beste Chancen, trafen aber nicht. Besonders das vor der Saison hochgelobte neue Sturmduo Sami Allagui und Aziz Bouhaddouz hat Ladehemmung. Erzielte Allagui gegen Regensburg immerhin seinen zweiten Saisontreffer, steht Bouhaddouz noch ganz ohne Torerfolg da.

So unspektakulär, wie die Saison verläuft, dürfte auch kommenden Donnerstag die Jahreshauptversammlung des FC St. Pauli ablaufen. Nach drei Jahren Amtszeit steht Clubpräsident Oke Göttlich mit neuem Team zu Wiederwahl. Göttlichs Wiederwahl dürfte reine Formsache sein.

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