Repression gegen Frauen in Saudi-Arabien: Keine Strafe für Minirock-Video

Die saudische Frau, die in einem Video im Minirock zu sehen war, ist wieder frei und wird nicht angeklagt. Das Video sei ohne ihr Wissen veröffentlicht worden, heißt es.

Eine verschleierte Frau läuft mit Einkaufstasche

Strenge Kleidervorschriften: Verschleierte Frau in Riad Foto: dpa

RIAD dpa | Eine Frau in Saudi-Arabien ist nach einer mehrstündigen Befragung wegen eines Internet-Videos, das sie in einem Minirock in der Öffentlichkeit zeigt, Behördenangaben zufolge wieder frei. „Die saudische Polizei entließ am Dienstagabend eine Frau, die für einige Stunden befragt worden war“, heißt es in einer Stellungnahme des Informationsministeriums in Riad vom Mittwoch.

Sie hatte demnach ausgesagt, dass das Video ohne ihr Wissen veröffentlicht worden sei. Anklage werde nicht erhoben.

Im ultrakonservativen Saudi-Arabien hatte das nur wenige Sekunden lange Video, das laut Polizei und Berichten in der alten Stadt Uschaikir entstand, für Aufregung gesorgt. Es zeigt eine junge Frau in Minirock und knappem Top, die einen Weg entlang geht – ohne das für Frauen in dem Land vorgeschriebene wallende Gewand.

Das Video verbreitete sich viral und löste viele Reaktionen zwischen Ablehnung und Jubel aus. Das Staatsfernsehen hatte daraufhin am Dienstag berichtetet, die Frau sei in Gewahrsam genommen worden.

Für Frauen gelten in Saudi-Arabien strenge Kleidungsvorschriften. Ein langes Gewand, die sogenannte Abaja, ist in der Öffentlichkeit Pflicht. Nackte Schultern, Arme oder Beine sind in der Öffentlichkeit verboten. Ausnahmen machten die Saudis zuletzt allerdings für Staatsgäste. So musste sich Melania Trump, die Frau des US-Präsidenten, bei einem Besuch im Mai nicht an die Kleidervorschriften halten.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.