Rapper Bushido über Integration: „Für was bin ich denn Vorbild?“

Er hat gedealt, ist vorbestraft, „baut gern mal Scheiße“ – und machte ein Praktikum im Bundestag. Zuletzt irritierte Bushido mit der Aussage, er wähle die AfD.

Bushido spricht in sein Smartphone

Was er da wohl nun wieder sagt? Foto: Anja Weber

Zwischen Kanzleramt und Bundestag tummeln sich die Touristen. In T-Shirt und Joggingshorts sieht Anis Ferchichi aus, als wäre er gerade von der Couch aufgestanden. Der Mann, den das Land als Bushido kennt, wird trotzdem erkannt. Ein älteres Paar, die Ausweise am Revers kennzeichnen beide als Mitarbeiter des Bundestags, bitten um ein Autogramm für ihre Kinder Nicole und Dennis: „Die sind beide große Fans.“ Es wird nicht der letzte Autogramm- oder Fotowunsch bleiben an den Rapper, der gerade noch wegen versuchten Versicherungsbetrugs auf Bewährung ist.

taz.am wochenende: Bushido, hinter uns steht der Bundestag – haben Sie gute Erinnerungen an diesen Ort?

Bushido: Eigentlich habe ich keine Erinnerungen mehr an diesen Ort.

Ach? Immerhin haben Sie vor nicht mal fünf Jahren ein Praktikum im Bundestag gemacht.

Ja, das weiß ich schon noch. Ich hatte damals Kontakt zu dem Herrn von Stetten von der CDU, der hat mich zu einem zwei- oder dreitägigen Praktikum eingeladen.

Ich dachte, das war eine ganze Woche bei Herrn von Stetten.

Der Mann: Anis Ferchichi, 1978 geboren, wächst als Sohn einer deutschen Mutter und eines tunesischen Vaters in Berlin auf. Das Gymnasium bricht er in der 11. Klasse ab – er dealt, behauptet er, mit Drogen und beginnt zu rappen. Das berüchtigte Label Aggro Berlin baut ihn zum erfolgreichsten deutschen Gangsta-Rapper auf. Er selbst inszeniert sich als „Staatsfeind Nr. 1“ (Album-Titel 2005).

Die Skandale: Bushido sammelt nicht bloß Musikpreise, sondern auch Anklagen wegen Beleidigung, Urheberrechtsverletzung, Körperverletzung, Volksverhetzung oder Steuerhinterziehung. Seit 2012 ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Bushido und seinen engen Freund, das mutmaßliche Mafiaclan-Oberhaupt Arafat Abou-Chaker.

Das Album: „Black Friday“ ist das 12. oder – je nach Zählweise – 14. Studioalbum des Rappers und am 9. Juni erschienen. Auf dem Album setzt er seiner Kleinfamilie ein Denkmal („Papa“).

Eine Woche sogar? Vielleicht auch eine Woche. Da siehste, wie präsent das noch ist.

An irgendetwas werden Sie sich doch erinnern.

Ich habe sein Büro kennengelernt, ich habe mit ein paar Leuten gesprochen, und wir waren bei einer Bundestagssitzung dabei. Zugegeben, das war schon ganz cool, so eine Debatte, die ich sonst nur von Phoenix kenne, mal live mitzubekommen. Eigentlich war das, als ginge man zum ersten Mal zu einem Konzert, um dann festzustellen: Den Rockstar gibt es ja wirklich.

Und in diesem Fall war Angela Merkel der Rockstar?

Genau. Und Gregor Gysi natürlich und noch ein paar andere Kollegen. Diese Leute sind realer geworden, aber das ist so ziemlich die einzige Erinnerung, die ich habe.

Sie mussten also nicht Kaffeekochen und Kopieren?

Nein, Gott bewahre. Ich bin nicht so der Praktikantentyp. Machen wir uns nichts vor: Das war schon eher Publicity für den Abgeordneten.

Und für Sie …

Für mich auch ein bisschen. Aber ich bin da eher reingestolpert. Ich habe das wirklich aus Interesse gemacht, weil ich mich – entgegengesetzt zu meinem Auftreten, meinem Beruf und vielleicht auch zu der Musik, die ich mache – doch interessiere für einiges von dem, was um mich herum passiert. Eben auch für Politik. Aber das wurde dann schnell zu einer PR-Geschichte.

Sie wollten damals angeblich sogar eine eigene Partei gründen. War das nur ein Witz?

Wenn ich damals nicht überzeugt gewesen wäre, dass so eine Partei einige Wähler gefunden hätte, dann hätte ich das nicht gesagt. Ich mache nur ungern Dinge, die sich für mich nicht lohnen. Aber ich habe gemerkt, dass sich die Politik in einer ekligen Sackgasse befindet. Die Volksparteien sind festgefahren, die setzen Rost an, und die jungen Wähler interessieren sich eigentlich nicht mehr für Politik. Da habe ich gedacht: Bevor so eine Partei wie die AfD kommt, die damals noch gar nicht das große Thema war, sollte lieber ich mich engagieren. Nicht dass ich gleich Kanzlerkandidat geworden wäre, aber ich hätte mir schon vorstellen können, da ein bisschen Wirbel zu machen als jemand, der mit den etablierten Parteien nichts zu tun hat, der das aus Spaß macht, vielleicht auch wegen der Provokation. Der vielleicht belächelt, aber dann doch recht erfolgreich wird. So ein Experiment wie der Horst Schlämmer …

Die Figur des Komikers Hape Kerkeling. Also doch ein Witz?

Ein junger Mann kommt als Flüchtling aus dem Irak nach Sachsen. In einem Supermarkt gibt es Ärger, vier Männer fesseln ihn an einen Baum. Kurz bevor ihnen der Prozess gemacht werden soll, findet man den Flüchtling tot im Wald. Zufall? Das fragt die taz.am wochenende vom 1./2. Juli. Außerdem: Rapper Bushido versucht sich an sein Praktikum im Bundestag zu erinnern. Und: Sechs Seiten zur Entscheidung im Budnestag für die Ehe für alle. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Nein. Ich habe mich mit Staiger …

Dem HipHop-Experten und Labelbesitzer Marcus Staiger, mit dem Sie gern mal über Kreuz liegen.

Ja, das ist so eine Hassliebe zwischen uns. Ich habe mich jedenfalls mit Staiger getroffen, der ist ja auch politisch sehr interessiert. Er hat gesagt: Du bist zwar ein Arschloch, aber ich mach mit. Also haben wir uns zusammengesetzt, um zu überlegen, ob wir eine Partei gründen sollen. Aber dann ging das los mit der Satzung, mit den 1.000 Anträgen, ich sollte mir irgendwelche Programme von anderen Parteien durchlesen, und da habe ich gesagt: Marcus, sei mir nicht böse, ich gehe lieber ins Studio und mache wieder Musik. Das war mir echt zu viel miese Bürokratie, ich habe eine Macke bekommen. Ich versuche bewusst, möglichst viele Dinge schnell und möglichst effektiv zu klären, gern auf dem kurzen Dienstweg – aber das geht in der Politik nicht.

Was wären denn die Inhalte dieser Partei gewesen?

Das hat mich Marcus auch gefragt.

Sollte man nicht politische Forderungen haben, wenn man eine Partei gründen will?

Das hat Marcus auch gesagt. Du bist doch bescheuert, hat er gesagt, du musst doch wissen, was deine Partei machen will. Zugegeben, da habe ich mir zu wenig Gedanken gemacht. Die Ankündigung, eine Partei gründen zu wollen, war eher aus einer Art Unzufriedenheit, einem Trotz entstanden: Wenn das keiner auf die Reihe kriegt, mach ich es halt selber. Das wichtigste Anliegen wäre wohl gewesen, sich mit der Unzufriedenheit der Leute auseinanderzusetzen.

Wenn Sie von Stetten oder jemand anderes gefragt hätte, ob Sie in die CDU kommen, Ihnen vielleicht sogar einen Posten versprochen hätte – hätten Sie das angenommen?

Auf keinen Fall. Ich sehe keine Möglichkeit, als graues Mitglied in einer grauen Partei, egal welcher, irgendetwas zu bewegen.

Stattdessen wählen Sie wie viele andere Politikverdrossene die AfD.

Ich wähle doch gar nicht die AfD. Ich geh schon lange gar nicht mehr wählen.

Warum sind Sie Nichtwähler?

Weil es niemanden gibt, den ich wirklich wählen will. Ich kenne das Argument, dass man wählen soll, um den rechten Rand nicht zu stärken. Aber ich kann mein Kreuz nicht irgendwo machen, wenn ich mich nicht mit Partei X identifizieren kann. Trotzdem gibt es nicht viel, was mir ferner liegt, als die AfD zu wählen.

Das haben Sie aber mehrfach behauptet – die AfD zu wählen. 2013 in einem Tweet und nun kürzlich wieder in einem Videoblog. Alles Provokation?

Nein. Ich wollte damals mit dem Tweet etwas ausdrücken, was ich tagtäglich in meinem Umfeld merke: Dass eigentlich niemand mehr Bock auf irgendeine Scheißpolitik hat. Ich hab halt nur manchmal eine Art, Dinge zu sagen, die nur ich verstehe. Aber ich hatte damals das Gefühl, dass diese Partei, die damals noch belächelt wurde, bald ziemlich erfolgreich werden könnte. Dass es da einen Nährboden für solche Parteien gibt – und das ja auch weltweit.

Das hätten Sie der Welt ja auch genau in diesen Worten mitteilen können.

Ich hätte das auch so erklären können, aber ich habe eben meine ziemlich verquere Bushido-Art. Also habe ich nur geschrieben: Jungs, ich wähle AfD. Um zu sagen: Da ist was am Brodeln. Es gibt Leute in diesem Land, die wollen keine Flüchtlinge, die glauben, das ist nicht gut für unser Land, das ist nicht gut für unsere Gesellschaft, das ist uns zu viel – und das sind nicht alles Nazis oder überhaupt AfD-Wähler.

Was glauben Sie?

Ich habe den Luxus, dass ich ganz oben wohne, und wenn du mich fragst, wie es da unten unter der Smogwolke ist, dann muss ich sagen: Keine Ahnung, ich wohne nicht da unten.

Obwohl Sie falsch verstanden wurden, haben Sie die Aussage wiederholt. Warum?

Ich habe ja kein Problem damit, falsch verstanden zu werden.

Und wenn ein paar Fans das als reale Wahlempfehlung von Bushido auffassen?

Das ist die Gefahr der Demokratie. Wenn jemand wie Trump gewählt wird oder die AfD, dann sollte man sich lieber mal Gedanken machen, warum die Leute so wählen. Natürlich ist es nicht cool, wenn eine Partei wie die AfD nur Bullshit produziert, aber ich glaube, das Problem ist, dass niemand mal fragt: Ey Leute, was ist euer Problem? Was stört euch? Denn die Bauarbeiter, die Typen mit den Tattoos, die Arschlöcher wie ich, die gehören auch zu diesem Land.

Und, was sind die Probleme? Und warum engagieren Sie sich nicht, um die zu lösen?

Zugegeben, ich bin auch nicht besser. Ich bin auch nicht gewillt, aktiv was anzugehen. Warum? Mir geht’s gut, ich hab mein Ding, ich hab meine Leute, ich hab meine Familie, ich hab meine Häuser und meine Wohnung. Warum sollte ich mich engagieren? Klar, dafür gibt es gute Argumente. Und klar ist das nicht gut, dass ich mich rausziehe, aber so ist es halt.

Ihre Wahlaussage für die AfD war vor allem so irritierend, weil Bushido einer der ersten sein dürfte, den die AfD aus dem Land schmeißen wollte, wenn sie an die Macht kommt.

Er nestelt an seiner Brieftasche.

Achtung: Bushido zeigt seinen deutschen Ausweis.

Ich weiß, dass Sie Deutscher sind. Ich fürchte nur, in der AfD sehen das nicht alle so.

Ich weiß schon, was Sie meinen. Da wird eine große Tür aufgemacht und dann krieg ich einen schönen Arschtritt und dann bin ich weg. Keine Frage. Aber mit dem Tweet habe ich ja auch gezeigt, wie scheinheilig diese Partei ist. Die haben wahrscheinlich gedacht: Sei mal froh, dass du einen deutschen Pass hast und halt lieber die Schnauze. Stattdessen laden die mich zur Wahlparty ein im September. Und dann habe ich eben nicht sofort abgesagt, sondern noch ein wenig mit denen hin und her geschrieben, um zu zeigen: Diese Wichser machen auch alles, um ein bisschen Werbung zu bekommen. Um ein bisschen Aufmerksamkeit zu erhaschen, lasst ihr euch sogar mit einem Typen wie mir ein, den ihr als Erstes rausschmeißen würdet.

Dabei schienen Sie mal auf dem Weg zum Vorzeigedeutschen zu sein. 2010 wurde Bernd Eichingers Film über und mit Ihnen ein Kinohit, 2011 haben Sie den Bambi als „Vorbild für Integration“ bekommen, 2012 das Praktikum im Bundestag. Dann aber kam der Song „Stress ohne Grund“, in dem Sie in Claudia Roth „Löcher wie ein Golfplatz“ schießen wollten, Sie trugen plötzlich einen Bart, der einem Islamisten gut zu Gesicht stand …

Sie fragen, warum die vermeintlich politische korrekte Entwicklung in einem Desaster endete? Warum ich zur Persona non grata wurde? Das frage ich mich auch. Was hab ich schon getan? Ich bin wegen versuchter Steuerhinterziehung verurteilt. Aber sonst? Selbst die Indizierung von „Stress ohne Grund“ hat das Oberverwaltungsgericht in letzter Instanz wieder aufgehoben.

Die homophoben Texte?

Meine Texte sind doch nicht homophob. Ich benutze – wie andere Rapper auch – einen gewissen Jargon. Wenn wir sagen: Du bist eine Schwuchtel, dann hat das nichts mit Homosexualität zu tun. Das Bewusstsein, Schwule diskriminieren zu wollen, besteht bei uns gar nicht.

Ihre Verbindungen zum Abou-Chaker-Clan, der von der Polizei des organisierten Verbrechens verdächtigt wird?

Seit ich rappe, rappe ich darüber, dass wir die Größten sind und uns nichts gefallen lassen. Und nach 15 Jahren bin ich auf dem Titel vom Stern und drunter steht: „Bushido und die Mafia“. Das ist doch Quatsch.

Sie werden mir jetzt auch nicht mehr erzählen, als Sie der Polizei erzählen würden.

Ach, Ihnen würde ich vielleicht sogar mehr erzählen. Aber was mich ärgert: Wenn jemand etwas falsch macht, soll er dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Finde ich vollkommen richtig. Aber bitte dann alle. In den letzten neun Jahren hatte ich jedes Jahr eine unfassbare Steuerprüfung und dachte, das ist bei allen so. Letztens habe ich aber gelesen, dass in Berlin von den Menschen mit einem Jahreseinkommen von mehr als 500.000 Euro nur 2,2 Prozent von der Steuer wirklich geprüft werden. Was soll die Scheiße?

Fühlen Sie sich verfolgt?

Klar fühle ich mich verfolgt. Ich habe ein paar Privilegien und viele Vorteile durch meinen Beruf und meine Bekanntheit. Aber wenn es um den Staat geht, habe ich nur Nachteile.

Hatten Sie nach dem Bambi, nach dem ­Bundestags­prakti­kum das Gefühl, die Main­stream­­ge­sellschaft will Sie nicht?

Ich würde nicht sagen: Die wollten mich nicht. Das hört sich zu drastisch an, als wäre ich verstoßen worden. Aber ich war zu einer gewissen Zeit bereit, Kompromisse einzugehen, ich war bereit, Prioritäten zu ändern. Ich streite mich gerne, aber damals habe ich gedacht, ich muss mich ja nicht permanent mit jedem streiten. Klar, die Fans freuen sich, wenn sie mich sehen, aber beim Otto Normalbürger eilt mir ein gewisser Ruf voraus. Der denkt eben: Oh mein Gott, das ist der Typ, der Frauen verachtet, der ein Antisemit und Schwulenfeind ist. Vielleicht wollte ich denen zeigen: So bin ich nicht, so bin ich nie gewesen.

War denn nichts dran an diesem Bild?

Meine Art von Musik und meine nicht vorhandene Bereitschaft, mich erklären zu wollen, die hat zu diesem Bild beigetragen. Aber irgendwann habe ich gedacht, das muss nicht so sein. Also habe ich gesagt: Hallo, mein Name ist Bushido. Du bist schwul? Kein Problem? Du bist Jude? Kein Problem. Du bist eine Frau? Kein Problem. Ich habe versucht, einen Schritt auf die Leute zuzugehen, aber ich habe ganz schnell gemerkt, das ist denen scheißegal, die Klischees wird man nicht mehr los. Die haben mich zwar gern eingeladen, ob zum Bambi oder zu diesem Bundestagspraktikum, aber die haben das nicht ernst gemeint, die wollten bloß so tun, als seien sie aufgeschlossen.

Fühlen Sie sich von Burda und der CDU benutzt?

Ja. Am Ende des Tages ging es denen doch nicht darum, mir einen Preis für Integration zu geben. So ein Bullshit. Ich soll „Vorbild für Integration“ sein? Für was bin ich denn Vorbild? Ich bin vorbestraft, ich habe Drogen verkauft, ich habe in meiner Musik, mit der ich viel Geld verdient habe, andere Leute beleidigt und diskriminiert, ich habe Spaß daran zu provozieren und ich baue gern mal Scheiße. Dass ich diesen Preis bekommen habe, heißt doch eher, dass man mich nicht als Deutschen sieht, obwohl ich hier geboren wurde. Dieser Pass hat doch nur einen bürokratischen Nutzen für mich. Also hab ich mir gedacht: Fickt euch! Ich lege nur noch Wert auf Menschen, die mich wirklich kennenlernen wollen. Und alle anderen können mich mal, die werden sich an mir die Zähne ausbeißen.

Sie waren mal ein großer Deutschlandfan. Kann sich Deutschland auch ficken?

Ich bin immer noch Deutschlandfan. Es geht mir nicht um eine deutsche Identität oder um Zugehörigkeit, aber Deutschland ist doch ein prima Land zum Leben. Ich ärgere mich auch, wenn jemand wie Trump sich beschwert, dass wir zu viele Autos verkaufen. Da würde ich dem am liebsten eine in die Fresse hauen und ihn fragen: Was ist denn mit dir los? In dem Zusammenhang würde ich mir von den Politikern auch wünschen, dass sie ein bisschen mehr Eier haben.

Hat Angela Merkel keine Eier?

Keine Ahnung, aber wenn sie welche hat, dann könnte sie die öfter mal zeigen.

Sie sind mal Bundestagspraktikant, dann wieder Bürgerschreck, morgen auf der Bühne werden Sie wieder Mütter ficken, heute unterhalten Sie sich ganz freundlich …

… und beim Elternabend kann ich auch funktionieren.

Sie schlüpfen recht umstandslos in sehr unterschiedliche Rollen. Welcher Bushido ist echt?

Für mich ist es genauso normal, auf der Bühne zu stehen wie jetzt hier mit Ihnen zu sitzen, ich kann meine Kinder vom Kindergarten abholen und mich morgen von meinem Strafverteidiger beraten lassen. Ich kann mich halt auf verschiedene Situationen einstellen, das ist auch nicht anstrengend für mich. Ich weiß nicht, ob das genetisch bedingt oder ob das eine gewisse Art von Intelligenz ist. Ich finde es eigentlich lustig, wenn die Leute nach dem richtigen Bu­shi­do suchen. Dann fühle ich mich immer so krank, als wäre ich schizophren. Vielleicht bin ich ja schizophren – aber dann würde ich es nicht merken, weil das für mich ja normal wäre. Da fehlt mir wohl der Abstand.

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