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  • 1.11.2016

Was fehlt …

… der Lernbaum

Für die Universität von Sydney ist das kein Pappenstiel: „Der ikonische Jacaranda-Baum stirbt nach 88 Jahren“ titelt die australische Hochschule in einer aktuellen Pressemitteilung. Betrauert wird darin ein lila-blühendes Gewächs auf dem Uni-Campus, um das sich einige Erzählungen ranken. Gepflanzt worden war der Jacaranda-Baum im Jahr 1928 von Professor Gowie (EG) Waterhouse, wie die BBC recherchiert hatte. Der wollte gleich mehrere der Gewächse zum Blühen bringen, doch oft wollte sein Unterfangen einfach nicht klappen. Das lag aber nicht an den Studierenden, die unberechtigterweise des Vandalismus beschuldigt wurden: Es war nämlich Lehrpersonal, das sich damals einige der Samen ausgrub und im heimischen Garten unterbrachte. Die jetzt zusammengesackte Jacaranda überdauerte bis heute. Auch hat der Baum seither eine hohe Bedeutung für die Lernmotivation an der australischen Hochschule: Wer im Oktober/November, beim ersten Erblühen des Baumes, noch nicht angefangen hatte zu lernen, dessen anstehende Klausurphase stand unter keinem guten Stern – ein Mythos, der von mehreren Generationen weitergereicht wurde. Im Wissen um das nahe Ende des ergreisten Gewächses engagierte die Hochschule im Jahr 2014 sogar einen Jacaranda-Spezialisten, um ihn zu beschneiden. Trotzdem ist er jetzt kollabiert. In der Pressemitteilung werden die Studierenden im letzten Satz dezent darauf hingewiesen, dass der Baum kurz vor seinem Tod zu blühen begann. (taz)