SeaWorld gibt Spionageversuche zu: Mal eben bei Peta eintauchen

Lange schon beschuldigt die Tierschutzorganisation Peta den Wasserparkbetreiber SeaWorld der Unterwanderung. Die Vorwürfe stimmen.

Vier Kleinwale springen in einem Becken

Fliegende Fische, spitzelnde Mitarbeiter: Bei SeaWorld ging‘s drunter und drüber. Foto: ap

ORLANDO dpa | Nach monatelangen Spionage-Vorwürfen der Tierschutz-Organisation Peta hat der Vergnügungspark-Betreiber SeaWorld eingeräumt, Mitarbeiter als verdeckte Aktivisten eingesetzt zu haben.

Im Zuge einer internen Ermittlung habe der Verwaltungsrat beschlossen, eine Praxis des Managements zu beenden, bei der sich Angestellte des Unternehmens als Tierrechtler ausgeben sollten. Das teilte Vorstandschef Joel Manby am Donnerstag im Firmen-Blog mit.

Vorausgegangen waren heftige Anschuldigungen von Peta, denen zufolge SeaWorld versucht haben soll, Mitarbeiter bei der Organisation einzuschleusen. Sie sollten die Tierschützer angeblich zu Straftaten anstiften, mit denen SeaWorld Peta dann hätte belasten können.

SeaWorld habe ausschließlich Interesse daran gehabt, illegale Aktivitäten zu provozieren, sagte eine Peta-Sprecherin am Donnerstag. „Wir haben sie bei ihren dreckigen Tricks erwischt.“

SeaWorld steht vor allem wegen seiner Orca-Shows seit Jahren in der Kritik. Für große Empörung über das Unternehmen sorgte der im Juli 2013 erschienene Dokumentarfilm „Blackfish“ (deutscher Titel: „Der Killerwal“), indem die Vorführungen der gedrillten Meeressäuger als skrupellose Ausbeutung der Unterhaltungsindustrie geschildert werden. Seaworld kündigte im November an, zumindest eine der umstrittenen Vorführungen einzustellen.

Doch der Image-Schaden ist nicht mehr abzuwenden. Nach zwischenzeitlich deutlichen Rückgängen bei Besucherzahlen, Umsatz und Gewinn stabilisierten sich die Geschäfte im vergangenen Jahr zwar. Dennoch fiel im Schlussquartal ein Verlust von elf Millionen Dollar (etwa zehn Mio Euro) an, wie SeaWorld am Donnerstag mitteilte. Die Aktie des Unternehmens fiel im New Yorker Handel um gut neun Prozent.

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