Nach Lüge über Flüchtlingstod: Drohungen gegen Berliner Helfer

Mails mit persönlichen Angriffen, ein toter Vogel auf der Fußmatte: „Moabit hilft“ muss mit unangenehmen Attacken zurechtkommen.

Aufkleber mit der Aufschrift „Moabit hilft“ auf dem Heck eines Autos

Die Angriffe richteten sich weitgehend gegen die beiden „Gesichter“ der Initiative, Diana Henniges und Christiane Beckmann. Foto: dpa

BERLIN dpa | Nach der von einem Helfer verbreiteten Lüge über den Tod eines Flüchtlings ist das Berliner Bündnis „Moabit hilft“ Anfeindungen ausgesetzt. „Wir sind in eine Bedrohungslage geraten“, sagte Sprecherin Diana Henniges am Donnerstag. Es habe nicht nur E-Mails mit persönlichen Angriffen, sondern auch einen toten Vogel auf der Fußmatte gegeben. „Die stehen vor der Haustür. Es wird privat“, sagte Henniges.

Die Angriffe richteten sich weitgehend gegen die beiden „Gesichter“ der Initiative, Henniges und Christiane Beckmann. Ihnen werde vorgeworfen, Spendengelder hinterzogen und die Lüge um den toten Flüchtling gezielt inszeniert zu haben. Beides wies Henniges zurück.

Ein Helfer hatte in der vergangenen Woche behauptet, ein Flüchtling sei gestorben, nachdem er tagelang krank vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) gewartet habe. „Moabit hilft“ hatte die Angaben bestätigt. Stunden später gestand der Helfer der Polizei, alles nur erfunden zu haben. Der Fall sorgte bundesweit für Aufsehen.

Zu dem umstrittenen Helfer habe die Initiative keinen Kontakt mehr, sagte Henniges. „Es ist für ihn und für uns besser, wenn wir uns nicht über den Weg laufen.“ Der Mann habe der Hilfe-Bewegung geschadet und jegliche Glaubwürdigkeit zumindest vorerst zerstört.

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