Terrormiliz wirbt mit US-Politiker: Trump ist Al-Shabaabs Trumpf

Ein Video der somalischen Extremisten zeigt Donald Trumps Tiraden, um Afroamerikaner für den Dschihad zu gewinnen. Den Republikaner juckt das aber nicht.

Donald Trump zeigt mit dem Finger vor einer US-Flagge.

Jede Erwähnung seiner Person ist ihm recht: Donald Trump. Foto: dpa

WASHINGTON dpa | Die somalische Terrormiliz Al-Shabaab hat Berichten zufolge ein Video veröffentlicht, in dem mit islamfeindlichen Aussagen des republikanischen US-Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump um neue Kämpfer geworben wird. Trump betonte in einem Interview des Senders CBS News, er werde trotz dieses Videos seine Wahlkampfbotschaft nicht ändern. „Was soll ich denn machen? Ich muss sagen, was ich zu sagen habe“, betonte er in vorab veröffentlichten Ausschnitten der US-Sendung „Face the Nation“, die Sonntagmorgen (Ortszeit) in den USA läuft.

Er thematisiere Probleme, an die sich andere nicht heranwagten, sagte Trump dem Interviewer John Dickerson. „Sehen Sie, es gibt ein Problem. Und ich spreche es an.“ Außerdem sei er nicht die einzige bekannte Persönlichkeit, die in Rekrutierungsvideos von Terroristen vorkomme. „Die haben auch andere Leute verwendet“, sagte Trump.

Wie die New York Times am Freitag berichtet hatte, zeigt das mehr als 51 Minuten lange Video der Terrormiliz Ausschnitte aus einer Rede Trumps. Darin fordert er, Muslime an der Einreise in die USA zu hindern. Experten der US-Organisation Site, die Dschihadisten-Propaganda analysiert, schätzen das Video als echt ein. Es zielt demnach auf Afroamerikaner ab und fordert sie auf, zum Islam zu konvertieren und sich am Dschihad zu beteiligen.

Auch Reden des 1965 ermordeten schwarzen Bürgerrechtlers Malcolm X werden zitiert. Zudem zeigt das Video der Times zufolge US-Polizeigewalt gegen Schwarze.

Dies sei das erste Mal, dass Trump in einem Dschihadisten-Video vorgekommen sei, schrieb das Blatt. Trumps demokratische Konkurrentin Hillary Clinton hatte im vergangenen Monat behauptet, Terroristen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hätten mit dem Republikaner geworben. Diese Behauptung konnte Clinton allerdings nicht belegen.

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