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ChertZeichnungen, Töpfe, Scherben: „Ceramics and Graphite“

Renata Ward: Esibizionista, 2014 Foto: Chert

Auf Bildschirme zu starren macht bei Hitze besonders wenig Spaß. Die Sommerausstellung bei Chert beschäftigt sich deshalb mit zwei Materialien, deren Einfachheit sich dem digitalen Multitasking auf wunderbar archaische Weise entgegensetzt: Keramik und Graphit. 20 Künstler sind vertreten, die Werke in und um die Galerieräume verteilt.

Laura Aldridge hat kleine Tonskulpturen mit Zutaten wie Bananenschalen oder Kaffeesatz gebrannt, sodass diese überhaupt nicht mehr fragil wirken, sondern vielmehr so als seien sie aus grobem Stoff.

Die Zerbrechlichkeit des Werkstoffs führt hingegen Lucie Mičíková vor. Sie hat einen kaputten Blumentopf samt vertrockneter Erde im halb verfallenen Sanatorium Machnáč gefunden, einst eines der bedeutendsten funktionalistischen Gebäude des Prager Architekten Jaromír Krejcar. Sie präsentiert die Scherben als symbolträchtige Relikt des vergangenen Modernismus.

Außerdem gibt’s zarte und weniger zarte Zeichnungen sowie allerlei Geformtes und Getöpfertes zu entdecken. Kühl ist es im Souterrain sogar auch. BS

Bis 22. 8., Di.–Sa. 12–18 Uhr, Skalitzerstr. 68

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