Auslosung WM-Qualifikation: Da geht was

Bundestrainer Löw muss sich keine Sorgen machen: Auf dem Weg zur Fußball-WM 2018 in Russland warten aufs Team leichte Gegner. Anders geht es in Gruppe A zu.

Oliver Bierhoff hält einen Zettel hoch

Gut, sieht nicht so richtig super aus, aber die Auslosung passt: Oliver Bierhoff Foto: dpa

ST. PETERSBURG dpa | Auf dem Weg zur WM 2018 ist Titelverteidiger Deutschland eine mögliche Hammergruppe erspart geblieben. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw muss sich in der im September 2016 beginnenden Ausscheidungsrunde für das Turnier in Russland mit Tschechien, Nordirland, Norwegen, Aserbaidschan und San Marino auseinandersetzen.

„Wir haben immer den Anspruch, Gruppenerster zu werden“, sagte Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff zu der eher leichten Konstellation in Gruppe C. „Ich freue mich, dass wir nicht gegen Italien und Frankreich spielen. Damit können wir zufrieden sein.“

Kracherspiele gegen die beiden Ex-Champions bleiben dem viermaligen Weltmeister Deutschland erspart. Extrem spannend wird es dagegen in der europäischen Qualifikation in der Gruppe A mit den Niederlanden, Frankreich, Schweden und Bulgarien sowie Staffel G, wo die Ex-Weltmeister Spanien und Italien um das Direktticket kämpfen. Die neun Gruppensieger sind ohne Umweg für die WM qualifiziert. Die acht besten Gruppenzweiten ermitteln in Playoffs die weiteren vier europäischen WM-Starter.

Tschechien ist als 20. der FIFA-Weltrangliste der härteste Kontrahent für die DFB-Auswahl, die in der WM-Ausscheidung überhaupt erst zwei Spiele verloren hat. Den Zettel mit Deutschland fischte im Konstantinpalast von St. Petersburg ausgerechnet Bierhoff aus der Trommel – gegen alle Gegner hat sich Deutschland schon in früheren Qualifikationen für EM- oder WM-Turniere durchgesetzt.

Blatter schmerzfrei

Zusammen mit dem russischen Rekordtorschützen Alexander Kerschakow zog der Europameister von 1996 vor 2000 Ehrengästen im Saal die Lose für die europäischen Gruppen. Eigentlich hatte der Weltverband Löw für die Rolle angefragt, der Bundestrainer verzichtete aber auf die Reise nach Russland. Insgesamt gehen 206 Teams weltweit in das Ausscheidungsrennen um die 31 Endrunden-Plätze 2018 neben Gastgeber Russland.

Bei der Gala-Show in der früheren Residenz der russischen Zaren zeigten Russlands Präsident Wladimir Putin und der angeschlagene Fifa-Chef Joseph Blatter, der erstmals nach der Verhaftung von sieben Fußball-Funktionären im Mai in Zürich wieder im Ausland war, demonstrativ den Schulterschluss. „Es ist eine gute Chance, zu zeigen, wie weltoffen Russland ist“, sagte Putin, bevor die Opernstars Chibla Gersmawa und Wassili Gerello das berühmte Lied „Moskauer Abende“ sangen.

Der umstrittene Blatter, der im Februar kommenden Jahres seinen Platz räumen wird, entgegnete vor einem doppelten Händedruck mit Putin: „Wir wissen, dass Russland ein fantastischer Gastgeber sein wird.“ Bierhoff hatte zwar auf die WM-Vorfreude verwiesen, die er in Russland spüre, sagte aber in der ARD: „Es ist große Chance, sich wieder anzunähern. Man merkt aber, wie bedrückend die Stimmung ist. Man spürt, wieviel Kritik auf der FIFA liegt.“

Beim Confederations Cup 2017 kann die DFB-Auswahl im Moskauer Spartak-Stadion (18. Juni), in St. Petersburg (22. Juni) und Sotschi (25. Juni) schon einmal die WM-Bedingungen in Russland testen. Zunächst aber geht es für den Weltmeister im heißen Herbst der EM-Qualifikation gegen Polen, Schottland und Irland.

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