Attacke in Athen: Polizist durch Schüsse schwer verletzt
Unbekannte schossen auf Polizisten, ein 21-jähriger Beamter wurde schwer verwundet. Die Tatwaffen wurden laut griechischer Polizei bereits bei früheren Anschlägen linksextremer Gruppen benutzt.
ATHEN afp Nach wochenlangen Unruhen in Griechenland haben Unbekannte in Athen am Montag einen Polizisten angeschossen und schwer verletzt. Laut Polizei war dabei eine Waffe im Spiel, die bereits bei einem Anschlag einer linksextremen Gruppe 2007 benutzt worden war. Bei der Fahndung nach den Tätern wurden mehr als 70 Verdächtige festgenommen.
Der griechische Polizeichef Vassilis Tsiatouras sagte, der 21-jährige Polizist habe in der Nacht zum Montag gemeinsam mit zwei Kollegen ein Gebäude des Kulturministeriums im Unruheviertel Exarchia bewacht. Am Tatort wurden etwa 40 Patronenhülsen gefunden, die überwiegend aus einer Kalaschnikow und zum Teil aus einer Feuerwaffe des Kalibers neun Millimeter stammten. Auch Reste einer Handgranate wurden entdeckt.
Der verletzte Polizist wurde in einem Athener Krankenhaus operiert. Sein Zustand wurde anschließend als "äußerst ernst, aber stabil" bezeichnet. Er sei außer Lebensgefahr.
Mit den Ermittlungen wurde die Antiterroreinheit betraut. Die automatische Neun-Millimeter-Waffe wurde laut Polizei auch beim Anschlag auf eine Athener Polizeiwache im April 2007 verwendet. Zu dem Anschlag, bei dem niemand verletzt wurde, hatte sich die Gruppe "Revolutionärer Kampf" bekannt, die auch die Verantwortung für einen Raketenbeschuss der US-Botschaft 2007 übernahm.
Der Polizeichef sagte, die genaue Zahl der für den versuchten Polizistenmord verantwortlichen Täter stehe nicht fest. Einige gefundene Patronenhülsen seien "identisch" mit denjenigen einer der beiden Kalaschnikows gewesen, die am 23. Dezember bei einem Angriff auf einen Mannschaftswagen der Polizei benutzt wurden. Zu dem Angriff in der Nähe der Athener Universität, bei dem Reifen zerschossen, aber niemand verletzt worden war, hatte sich in einem anonymen Telefonat die bis dahin unbekannte Gruppe "Volksaktion" bekannt.
Seit den tödlichen Schüssen eines Polizisten auf einen Schüler Anfang Dezember kommt es in Griechenland immer wieder zu gewaltsamen Protesten. Für Freitag wird zur ersten großen Demonstration des Jahres aufgerufen. Dabei soll an die Tötung eines linksgerichteten Lehrers am 9. 1. 1991 erinnert und gegen Privatisierungen im Bildungswesen demonstriert werden.
Leser*innenkommentare
Ichwersonst
Gast
@ Tutulla. Aha, wir heißen es also gut, wenn auf Menschen Mordanschläge verübt werden ? ( Es sind schon wo anders Ironie Poster in arge Schwierigkeiten gekommen. Um ehrlich zu sein, wenn ich sowas lese, kann ich der VDS doch noch was positives abgewinnen )
@ Dirk. In welchem Film bist du denn ?
Aber evtl. könntest du die Frage, welche du Dir selbst gestellt hast, ja auch noch beantworten. Z&u unser aller Erleuchtung.
Tutulla
Gast
Das ist ja gar nicht so schlimm, solange die Gewalt nicht von rechts kommt.
Bestimmt haben die Täter die allerbesten Motive und schlagen nur ein bisschen über die Stränge, da sollte man nachsichtig sein.
Und im übrigen: Hoch die internationale Solidarität!
Dirk
Gast
Warum fällt mir in diesem Zusammenhang sofort der Fall Mannichl ein? Kann es sein, dass Linksradikale auch in diesem Fall die Finger im Spiel hatten?
Bei der Brutalität, die die Attentäter in Griechenland an den Tage legten, traue ich ihren deutschen Gesinnungsgenossen alles zu.
Aber wir werden sehen ...