Bayern schießt Hannover in den Abstieg: Die Robben-Show

Obwohl die Niedersachsen letztes Wochenende noch Schalke 04 bezwingen konnten, spielten sie gegen die Bayern wie ein Absteiger. Robben nutzte so die Chance für seinen ersten Dreierpack.

Arjen Robben in Feierlaune. Bild: ap

MÜNCHEN dpa | Ein imposantes Schützenfest gegen Hannover 96 hat den FC Bayern München seiner 22. deutschen Fußball-Meisterschaft ein großes Stück näher gebracht. Der Rekordmeister besiegte die desolaten Niedersachsen am Samstagabend vor 69.000 begeisterten Zuschauern hochverdient mit 7:0 (3:0). Je zwei Tore von Ivica Olic (21./49.) und Thomas Müller (44./62.) sowie der erste Dreierpack des alle überragenden Arjen Robben (30./50./90.+1) bescherten den bärenstarken Münchnern im 84. Bundesligaspiel ihren höchsten Meisterschaftssieg in der heimischen Allianz Arena.

Drei Spieltage vor Saisonschluss führen die Bayern nach dem 31. Spieltag weiterhin mit zwei Zählern und einem Batzen Selbstvertrauen vor Schalke 04 - eine optimale Ausgangsposition im Bundesliga-Endspurt.

"Wir haben ein sehr gutes Spiel gezeigt. Wir haben ein Tor gemacht und danach wird es immer einfacher", sagte Bayern-Coach Louis van Gaal, der sich auch darüber freuen konnte, dass seine Mannschaft vier Tage vor dem Halbfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Olympique Lyon wenig Aufwand betreiben musste. "Dieses Spiel hat nicht viel Energie gekostet, das war Spaß. Das war eine sehr gute Vorbereitung." Auch der von den Gästen nicht zu bremsende Robben war zufrieden. "Das muss Selbstvertrauen geben. Wir waren sehr motiviert und haben Hannover keine Chance gegeben", meinte der Niederländer.

Bayern München - Hannover 96 7:0 (3:0)

Bayern München: Butt - Lahm, van Buyten, Demichelis, Contento - van Bommel, Schweinsteiger (82. Timoschtschuk) - Robben, Müller, Ribéry (69. Pranjic) - Olic (69. Gomez)

Hannover 96: Fromlowitz - Cherundolo, Eggimann, Haggui, Schulz (37. Schlaudraff) - Balitsch - Stajner (46. Sofian Chahed), Schmiedebach, Pinto, Djakpa (54. Rausch) - Ya Konan

Schiedsrichter: Wingenbach (Diez)

Zuschauer: 69.000 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Olic (21.), 2:0 Robben (30.), 3:0 Müller (44.), 4:0 Olic (49.), 5:0 Robben (50.), 6:0 Müller (62.), 7:0 Robben (90.+1)

Gelbe Karten: van Bommel (10) / Djakpa (5), Schulz (8)

Die Kreativkünstler Franck Ribéry und Robben sollten die schwächste Defensive der Liga über die Flügel in die Knie zwingen - was gegen überforderte Hannoveraner vorzüglich gelang. Im Zwei- Minuten-Takt hatten Ribéry (2.), Müller (4.) und Olic (6.) schon frühzeitig die Führung auf dem Fuß. Kurz danach scheiterten Robben (10.) und erneut Ribéry (15.) ähnlich knapp.

Ohne Selbstvertrauen und Biss agierten stattdessen die Gäste, die schon pünktlich zum Anpfiff auf verlorenem Posten waren. Trotz des überraschenden 4:2 über Titelkandidat Schalke 04 in der Vorwoche stand die Elf von Trainer Mirko Slomka den Münchnern von Anfang an quasi Spalier und fand gegen das gelungene Kurzpassspiel in bester Absteigermanier nie ein Rezept. Nach einer Flanke des überzeugenden Diego Contento gelang dem allein gelassenen Olic die überfällige Führung, die Robben nach einer halben Stunde brillant ausbaute.

Einen langen Pass von Mark van Bommel nahm der 26-Jährige gekonnt auf und überwand den bemitleidenswerten Florian Fromlowitz im Hannoveraner Tor mit einem spektakulären Heber - erstmals an dem Frühlingsabend ging danach die La-Ola-Welle durchs Stadion. Seine Kunsteinlage untermauerte der überragende Holländer kurz nach der Pause, als er erst Olic' 4:0 per Chip in den Strafraum sensationell einleitete - und nur 60 Sekunden später noch einen eigenen Treffer als Zugabe drauf setzte.

Weniger Grund zur Freude hatten Robbens direkte Gegenspieler: Früh nahm Slomka den überforderten und mit Gelb vorbelasteten Christian Schulz vom Feld, wenig später folgte ihm Constant Djakpa vorzeitig in die Kabine. Aber auch die Übriggebliebenen schauten vor allem Robbens Einlagen mit großen Augen und ordentlichem Muffensausen zu. Die gesamte Bayern-Offensive schien sich zwischenzeitlich in einen wahren Rausch zu spielen, dem auch Thomas Müller in nichts nachstand: Mit seinen Saisontreffern neun und zehn hat der 20-Jährige damit schon in seiner ersten Profisaison zweistellig getroffen.

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