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Kritik an Afghanistan-ÄußerungBundespräsident Köhler tritt zurück

Bundespräsident Horst Köhler hat überraschend seinen Rücktritt erklärt. Er begründete dies mit den Reaktionen auf seine umstrittenen Afghanistan-Äußerungen.

Unerwarteter Schritt: Horst Köhler erklärt seinen Rücktritt. Bild: dpa

BERLIN dpa/taz | Bundespräsident Horst Köhler hat am Montag als Bundespräsident seinen Rücktritt erklärt. Hintergrund sind umstrittene Äußerungen des Staatsoberhaupts über den Bundeswehreinsatz in Afghanistan.

Die Unterstellung, er habe einen grundgesetzwidrigen Einsatz der Bundeswehr zur Sicherung von Wirtschaftsinteressen befürwortet, entbehre jeder Rechtfertigung, sagte Köhler am Montag in Berlin. Das lasse den notwendigen Respekt vor dem höchsten Staatsamt vermissen.

Köhler sagte in seiner Erklärung, er habe Bundesratspräsident Jens Böhrnsen (SPD) über seinen sofortigen Rücktritt informiert. Der Bremer Regierungschef übernimmt vorübergehend die Amtsgeschäfte, bis ein neuer Bundespräsident gewählt ist.

Um dieses Zitat geht es

"Meine Einschätzung ist aber, dass insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen negativ durch Handel, Arbeitsplätze und Einkommen. Alles das soll diskutiert werden und ich glaube, wir sind auf einem nicht so schlechten Weg."

(Köhler in einem Interview des Deutschlandradio Kultur am 22. Mai)

Der 67-jährige Köhler war Kandidat von Union und FDP. Er war am 23. Mai 2004 erstmals zum Staatsoberhaupt gewählt und fünf Jahre später bestätigt worden.

Köhler hatte Auslandseinsätze der Bundeswehr auch mit der Wahrung deutscher Wirtschaftsinteressen begründet und damit eine heftige Debatte ausgelöst. Später ließ er seine Äußerungen präzisieren. Ein Sprecher sagte in der vergangenen Woche, die Afghanistan-Mission sei nicht gemeint gewesen.

Bundeskanzlerin Merkel hatte am Freitag über eine Sprecherin deutlich gemacht, dass sie als eines der Verfassungsorgane der Bundesrepublik zu den Äußerungen des Verfassungsorgans Bundespräsident keine Stellung nehmen werde.

Von Politik und Medien weitestgehend unbeachtet hatte Köhler bereits am 22. Mai im Deutschlandradio Kultur gesagt, Deutschland brauche einen Diskurs, wie in Afghanistan einerseits der zivile Aufbau machbar sei, und andererseits der Erwartung der Bevölkerung auf einen raschen Truppen-Abzug entsprochen werden könne. Die Soldaten kämpften dort für die Sicherheit in Deutschland auf der Basis eines UN-Mandats. Dann folgte seine umstrittene Äußerung (siehe Kasten).

Als Nachfolger ist unter anderem Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) im Gespräch, der sich schon einmal Hoffnung auf das Präsidialamt gemacht hatte. Allerdings war er zuletzt gesundheitlich stark angeschlagen. Zu hören waren auch die Namen des noch amtierenden nordrhein-westfälischen Regierungschefs Jürgen Rüttgers sowie von Bundestagspräsident Norbert Lammert (beide CDU). Außerdem werden aus Unionsreihen Bildungsministerin Annette Schavan und die Integrationsbeauftragte Maria Böhmer genannt.

Die niedersächsische SPD schlug die nach einer Alkoholfahrt als Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zurückgetretene Margot Käßmann vor. Auch die gegen Köhler unterlegene SPD-Kandidatin Gesine Schwan könnte zum Kandidatenkreis zählen.

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86 Kommentare

 / 
  • V
    vic

    Nicht was sagte war das Problem. Das kann jeder nachlesen.

    Dass er bei leisester Kritik die Flucht ergreift, das beschädigt "das höchste Staatsamt".

    Bei Sonnenschein kann jeder glänzen.

    Kein Respekt dafür, nicht von mir.

  • CT
    Christian Thomma

    Meine These: Er (Köhler) sollte die Deutschen für die Zukunft auf weitere Kriege vorbereiten und darauf, daß alles, was nicht nach Kapitalismus riecht, ausgemerzt wird. Nur hat er sich dabei so dackelig angestellt, daß die Rechten in der politischen Verantwortung ihn fallen ließen. Außerdem hat er ja die Gefolgschaft beim Verbraucherschutz und beim Flugzeugabschuß schon verweigert. Das war seinen Gönnern zu viel. Anders ist es auch nicht zu erklären, daß er wie ein getretener bei der Pressekonferenz scheinbar allein auf weiter Flur stand (ich hab´s nur im Radio gehört). Seine eigenen Leute, die ihn 2004 in´s Amt hebelten, verjagten ihn jetzt, da sie sahen, daß er nicht nach deren Pfeife tanze. Abgesehen davon traf´s ja keinen falschen: Edel-Kapitalist im tiefsten Inneren seines Herzen, besteht ja die Hoffnung, daß sein Nachfolger höchstens eine Zwischenlösung sein wird und sich bis dahin der Wind gedreht hat und auch der letzte in der Masse gemerkt hat, was gespielt wird. Würde allerdings der Schwarzkassenprofi, Überwachungsparanoid und Machtmensch Schäuble sein Nachfolger, wäre das die Folgekatastrophe und ein Grund, auszuwandern.

     

    Die ganze Sache war ein abgekartetes Spiel und nichts anderes. Eine dreckige politische Inszenierung.

  • CT
    Christian Thomma

    Meine These: Er (Köhler) sollte die Deutschen für die Zukunft auf weitere Kriege vorbereiten und darauf, daß alles, was nicht nach Kapitalismus riecht, ausgemerzt wird. Nur hat er sich dabei so dackelig angestellt, daß die Rechten in der politischen Verantwortung ihn fallen ließen. Außerdem hat er ja die Gefolgschaft beim Verbraucherschutz und beim Flugzeugabschuß schon verweigert. Das war seinen Gönnern zu viel. Anders ist es auch nicht zu erklären, daß er wie ein getretener bei der Pressekonferenz scheinbar allein auf weiter Flur stand (ich hab´s nur im Radio gehört). Seine eigenen Leute, die ihn 2004 in´s Amt hebelten, verjagten ihn jetzt, da sie sahen, daß er nicht nach deren Pfeife tanze. Abgesehen davon traf´s ja keinen falschen: Edel-Kapitalist im tiefsten Inneren seines Herzen, besteht ja die Hoffnung, daß sein Nachfolger höchstens eine Zwischenlösung sein wird und sich bis dahin der Wind gedreht hat und auch der letzte in der Masse gemerkt hat, was gespielt wird. Würde allerdings der Schwarzkassenprofi, Überwachungsparanoid und Machtmensch Schäuble sein Nachfolger, wäre das die Folgekatastrophe und ein Grund, auszuwandern.

     

    Die ganze Sache war ein abgekartetes Spiel und nichts anderes. Eine dreckige politische Inszenierung.

  • HW
    Horst Wer

    Der CDU zerfällt aktuell ihr gesamter Laden. Das war vorherzusehen, ist aber nicht so schön. Die finanziellen Grausamkeiten gegen die Bevölkerung werden kommen. Denn die Börsen brauchen immer wieder neues Spielgeld. Der Zurückgetretene hat dafür zwei große Schecks unterschrieben. Das wird nicht reichen. Deshalb braucht es jetzt wieder die Sozialdemokratie an der Regierung. Die kann den eigenen Leuten das Geld viel besser aus der Tasche ziehen als die schwarz-gelbe Regierung. (siehe Hartz-Reformen)

     

    @ Carl Lincoln: Soll Westerwelle wirklich noch bis 2011 in der Regierung bleiben???

  • L
    Luftikus

    Schon allein die Äußerungen von Köhler in den vergangenen Wochen zum Kirchentag, wo er sich - nicht als Privatmensch sondern als Bundespräsident - eine stärkere Missionierung herbeiwünschte, waren für mich Grund genug, seinen Rücktritt zu wollen.

    Von daher...

  • BW
    Björn Weber

    Der nächste Schritt zur Refeudalisierung dieses Landes: Kritik wird nun der Würde eines Amtes nicht mehr gerecht. Die Begründung des Herrn Köhlers für seinen Rücktritt ist so undemokratisch, dass sie allein schon heftigen Schaden anrichtet. Und Militär im Zusammenhang mit deutschen wirtschaftlichen Interessen zu nennen, ist absolut kritisierenswürdig.

  • KH
    Karin Haertel

    Mit seinem Ruecktritt hat er die Deutschen im Stch gelassen. Wer im Rampenlicht steht, der muss auch mit

     

    Kritik umgehen koennen. Sein Ruecktritt hat fuer mich jedoch den Charakter einer "beleidigten Leberwurst"

     

    aus meinen Kindergartentaegn. Er fiel schon vor einigen Wochen unangenehm auf, als er drastich hoehere

     

    Bezinpreise forderte, aber die nun zum Ruecktritt fuehrende Aeusserung dueften wohl die wenigsten

     

    Deutschen verstanden haben. Es ist doch kein Geheimniss, dass wir an allen Kriegen der Welt grosses

     

    Intresse haben, denn der groesste Posten in der deutschen Bilanz duerften wohl die Waffenexporte auch an

     

    sogenannte Schurkenstaaten sein. Waehrend unsere eigenen Soldaten wie die alten Germanen kaempfen

     

    muessen, werden sie von ihren Feinden mit neuester deutscher Waffentechnik unter Beschuss genommen.

  • MD
    Martin Drees

    Mit ihrem frisch erworbenen Amt als Eurovisionssuperstar lässt Lena uns alle freudig entzückt den Alltag vergessen.

    Wie respektlos von Herrn Köhler, sich so dreist in die Schlagzeilen zu drängeln und so Lenas Amt zu nachhaltig beschädigen.

  • P
    Peter

    Käsmann statt Köhler !!!

  • EK
    Erika K.

    Personen sind austauschbar, kein Verlust, BP wozu eigentlich gut? Personen sind nur Sympathieträger. Also Westerwelle, Schäuble und Koch scheiden als Nachfolger aus.

     

    Was verwunderlich ist: Ein Politiker sagt die Wahrheit. Ähm, aber warum wird es in den Medien breit getreten? Andere haben auch ab und an still und heimlich was wahres gesagt, auch wenn es nur im Nebensatz war.

    Was nicht verwunderlich ist: Seine Kollegen fallen darüberhinaus über ihn her, empören sich und behaupten, es würde sich um einen humanitären Einsatz handeln! Diese Leute sollten rückgetreten werden. Dieses sehe ich als eigentlichen Skandal.

  • K
    kMfN

    Der Rücktritt ist eine gute Nachricht, dieser Bundespräsident hat nie im Sinne des Grundgesetzes gehandelt bzw. gesprochen, sondern nur sein eigenes, neoliberal dominiertes Weltbild verkörpert.

     

    Wenn er seine unglaubliche Begründung für Kriegseinsätze der Bundeswehr nicht einmal zurücknimmt und sich dafür entschuldigt, stattdessen aber die berechtigte Empörung darüber als Beschädigung seines Amtes ansieht, zeigt das einmal mehr sein mangelndes Demokratieverständnis und seine Selbstüberschätzung.

     

    Mir ist auch noch gut seine Bemerkung in Erinnerung, die vielen (erfolgreichen) Klagen vor dem BVG seien kein Ersatz für Politik.

    Seiner eigentümlichen Logik zufolge liegt das Problem aber nicht in der zunehmend verfassungswidrigen Gesetzgebung, sondern in der falschen Haltung der Kläger.

     

    Auch wenn seine Äußerungen zu den Kriegseinsätzen der Wahrheit entsprächen, liegt genau darin der Skandal- nicht das er es ausgesprochen, sondern als normal und logisch dargestellt hat, anstatt seiner Aufgabe entsprechend davor zu warnen und einen Kurswechsel im Sinne der Verfassung zu verlangen.

  • CL
    Carl Lincoln

    Sehr schön - der Buchstabe "K" wäre damit noch im Monat Mai abgearbeitet und der 31.5. wird in Zukunft als "Tag der Dünnhäutigkeit" begangen. Weiter geht es im Juni mit den Buchstaben "L" und "M",

  • R
    reinschauen.de

    Wie 1933 !!!!

     

     

    Er kann woll nicht mehr schlafen bei den Gesetzen die er in letzter Zeit unterschrieben hat.

     

    Wetten es ist der Anfang und keiner wars bei dem was auf uns zukommt.

  • S
    Sozi

    Als "Sozi" bin ich natürlich kein Köhler-Fan, trotzdem find ich den Rücktritt und vor allem den Zeitpunkt ungünstig.

    Lustig finde ich, wie auch einige Kommentaroren hier die dümmliche Kritik wiederholen. Natürlich ist es für einige möchtegern Linke immer schön, Schwarz-Gelb regiert zu werden. Da blüht das Kabarett, das jahrelang in Kritiklosigkeit und Demut verharrt ist, und erfreut sich eines Feindbilder. Geschenkt.

    Aber dass einige Kommentatoren sich nicht einmal die Mühe machen, seine umstrittenen Äußerungen zu lesen (und darüber nachzudenken), ist tragisch.

    Was er sagt, ist im Weißbuch 2006 ebenso nachzulesen.

    Was tut unsere Armee nochmal am Horn von Afrika? Genau, Handelswege sichern.

    Wer hat nochmal einen völkerrechtswidrigen Angriffkrieg gegen Jugoslawien zu verantworten?

    Genau, Schröder+Fischer.

    Trotzdem noch ein wenig Köhler-Bashing zum Schluss: Er ist/war Ausdruck einer völlig charakter- und charismalosen Politik, in der eine schlechte Regierung nur von einer noch schlechteren Opposition getoppt wird.

  • P
    Propheteus

    Und nu? Also der Roland hätte doch jetzt Zeit. Der wollte doch schon immer Bundesirgendwas werden...

  • M
    Mike

    Ja ! Gesine Schwan ! Ihre Politikvorlesungen in Hörsaal 2 waren cool. Das wäre Format im Amt, nach langer Zeit.

  • BP
    Brathold Pittler

    nach der verlorenen NRW Wahl ist nun auch das einstige Symbol für diese schwarz gelbe Regierung weg. Für mich bedeutet das eindeutig: Neuwahlen jetzt!

  • AK
    Albert Knapp

    Endlich! Dieser Mann war nie mein Präsident. Schon wenige Wochen nach Amtsantritt konnte man Köhlers Reden im Internet nachlesen. Ich beging diesen Fehler und war immer wieder entsetzt. Nicht nur Reaktionär, sondern auch Schwadroneur! Keiner konnte mehr Floskeln aufeinanderhäufen. Erstaunlich diese Mischung aus Selbstüberschätzung und unfreiwilliger Komik.

    Bezeichnenderweise ist seine umstrittene Rede zu künftigen Kriegen nicht auf seiner Webseite nachzulesen. Dazu fehlte ihm dann doch der Mut.

    Früher forderten solche Leute wieder Kolonien oder mehr Lebensraum. Wer's immer noch nicht glaubt, kann die Rede aber auf der Webseite von Deutschlandradio.de abrufen. Wieder drückt Köhler sich völlig verschwurbelt aus. Aber die Aufforderung zu weiteren Kriegen ist eindeutig. Dies hat ihm zu Recht eine Strafanzeige eingebracht.

    Wenn er nun zurücktritt, weil er sich nicht genügend geehrt fühlt, kann man nur sagen: Majestätsbeleidung ist in diesem Land abgeschafft - und das ist auch gut so.

  • B2
    Bundestagswahl 2010

    Welch ein hervorragendes Handlungsbeispiel für die amtierende "Bundesregierung", die nur durch den unglaublichen Wahlbetrug der Steuerlüge und den vermeintlichen "Entlastungen" als Versprechen wider besseres Wissen an die Macht gekommen ist (was ist schon der sogenannte "Wortbruch" von Frau Ypsilanti dagegen?). Ich erkenne diese "Regierung", die zudem mit den aktuellen Krisen völlig überfordert ist, bis heute nicht an (ich würde mich keiner Weisung ihrer unterziehen!), da ihr Wahlerfolg auf unverschämten Wahllügen basiert und fordere daher ihren ebenfalls sofortigen Rücktritt samt unverzüglicher Neuwahlen!

  • N
    Nordwind

    Als IWF-Direktor hat Köhler seinen Beitrag geleistet die dritte Welt auszupressen und auf Linie zu bringen.

     

    Als Staatssekretär unter Kohl hat Köhler maßgebliche die Finanzierung der Wiedervereinigung durch die Sozialkassen zu verantworten.

     

    Un nu isser wech.

     

    Na und? Der hätte es nie werden dürfen.

  • PC
    Prince Charles

    Zumindest dem politischen Kabarett - ich denke hier insbesondere an die großartigen Köhler-Persiflagen von Florian Schröder - wird er fehlen.

     

     

    http://www.florian-schroeder.com/sendung/swr.php

  • RJ
    Riga, Josef

    Kurios. Da geht einer, der sich sorgt, es könnte um die wichtigste Frage in unserer Gesellschaft keine Diskussion entbrennen, nämlich die Frage, warum unsere Soldaten in Asien einen Krieg mittragen - und dann tritt derjenige, der diese Sprachlosigkeit beklagt, ohne Not von seinem Amt zurück. Von einem Amt, das wie kein anderes geeignet wäre, diese Diskussion einzufordern. Vielleicht hat Köhler erkannt, in welch eine verrückte Lage er seinen Staat gebracht hat, als er aus dem Nähkästchen der westlichen "Verteidigungs"-Philosophie geplaudert hat. Er wollte unseren Soldaten einen Dienst erweisen, in dem er eine Begründung für den Einsatz suchte und diese Begründung ist leider allzu realistisch und wahrhaftig ausgefallen. Einen Bärendienst hat er da geleistet, einen tapsoigen Bärendienst! Kurios, Herr Köhler und - um es mit den Worten des Th. Mann'schen Bankiers Kesselmeyer aus den 'Buddenbrocks' zu sagen:

    "Kurios und höchst, höchst spaßhaft!"

  • DN
    Dr. No

    Und wer wird Nachfolger? Entweder

    A) Lothar Matthäus

    B) Lena

    C) Jürgen Rüttgers.

     

    Es wird wohl auf Rüttgers herauslaufen. Der steht gerade günstig herum. Man muss ihm nur vorher noch 3x sagen, dass er dann beim Reden nicht die Hand aufhalten darf.

  • S
    Schroedingers

    Einer der wenigen Aufrechten, denen dieser Kindergarten gereicht hat...

    Mit grossem Bedauern: Chapeau!

  • F
    flopserver

    Erster Mann im Staate mal als Vorbild:

     

    An alle Amtsträger in der Politik die ebenfalls dem Krieg das Wort reden: Bitte folgen Sie!

  • C
    coolray

    @ Klingelhella

    der mann hätte schon lange abtreten sollen

    und respekt vor seinem amt..heißt das das man äußerungen des bundespräsidenten nicht kritisieren darf

    und wenn ja warum ???

    ist er unfehlbar und kennt die allein seelig machende wahrheit

    er hat schon in afghanistan bei den soldaten sehr seltsame dinge gesagt

    im gespräch mit deutschen sodalten ..hat er eionen amerikanischen soldaten befragt was er über den einsatz in afghanistan denkt.der soldat

    wir werden gewinnen..darauf der bundespräsident zu den deutschen soldaten

    warum höre ich das nicht von ihnen

    also er will etwas gewinnen das nicht zu gewinnen ist

    weil nicht die vorraussetzungen da sind um zu gewinnen

    durch die ganzen militärischen aktionen treten die aufbaumaßnahemn immer mehr in den hintergrund

    und die ege an zivilen opfern hilft de taliban mehr unterstützung zu bekommen

  • H
    Hanno

    JedeR, die/ der die Neigung, Befähigung und die entsprechende Ausbildung und Erfahrung hat, würde sicher gerne im Bundespräsidialamt für den/ die BundespräsidentIn tätig sein.

     

    Unter Horst Köhler sollen viele seiner Mitarbeiter von sich aus gewechselt haben.

     

    Wer nicht Herr im eigenen Haus ist, kann nicht Herr eines Landes sein.

  • A
    AlexsZander

    Ich gehöre in meinem Freundes- und Bekanntenkreis sicher zu den schärfsten Kritikern der besagten Äußerungen des scheidenden Bundespräsidenten im Deutschlandfunk, dass er jetzt zurücktritt zeigt Courage, ist konsequent und begrüßenswert.

     

    Dass er mangelnden Respekt gegenüber dem Amt des Bundespräsidenten beklagt, trifft aber die Sache nicht wirklich im Kern. Der mangelnde Respekt den ich hatte - und ich denke da spreche ich für so einige - bestand für mich stets darin wie er seine Rolle als Bundespräsident ausfüllte.

    Wenn er aber meint dass Respekt bestehen müsse, ganz egal wie die Rolle ausgefüllt wird, dann hat Köhler wohl ein Ideal eines autoritätshörigen Staatsbürgers wie es in einer Demokratie nur schädlich sein kann und wie es gott sei Dank auch heute in Deutschland nicht mehr besteht.

  • T
    Teutscher

    Warum sollen die ehrlichsten Menschen zurücktreten?!

     

    Endlich die Wahrheit von den Lippen des Vatis der Kohlerepublik Deutschland: "Wir führen Kriege für die Kohle, Kohle, Kohle ....". Anders als die Mädchenkriege und anderes Eierpopeier der TV-Propaganda! Und diese Mensch muss jetzt nach Hause, zu seinen Pferden, zu seiner Frau, zu seinen Hunden mit seiner Milionenrente! Armer, armer Bankier, die Politik ist nicht so ehrlich wie du! Mindestens bleibt das Mausoleum für die toten Mukisöldner der deutschen Firmen und das gleiche, friedliche Deutschland, um uns zu trösten!

  • T
    Teutscher

    Warum sollen die ehrlichsten Menschen zurücktreten?!

     

    Endlich die Wahrheit von den Lippen des Vatis der Kohlerepublik Deutschland: "Wir führen Kriege für die Kohle, Kohle, Kohle ....". Anders als die Mädchenkriege und anderes Eierpopeier der TV-Propaganda! Und diese Mensch muss jetzt nach Hause, zu seinen Pferden, zu seiner Frau, zu seinen Hunden mit seiner Milionenrente! Armer, armer Bankier, die Politik ist nicht so ehrlich wie du! Mindestens bleibt das Mausoleum für die toten Mukisöldner der deutschen Firmen und das gleiche, friedliche Deutschland, um uns zu trösten!

  • K
    Klingelhella

    Ein richtiger Schritt, so kann ich den letzten Rest Respekt vor diesem Mann behalten.

    Mit seinen Aussagen zu ökonomischen Interessen bei der Kriegsführung hat Köhler selbstverständlich recht; wer das leugnet ist mehr als naiv und historisch vollkommen ungebildet. Den schwierigen Schritt zu akzeptieren, diesbezüglich unseren Regierungen auf den Leim gegangen zu sein, müssen wir unternehmen. Wenn wir uns fragen, wie wir dann damit umgehen wollen, war Köhlers Rücktritt nicht umsonst.

  • D
    dejan

    Respekt!

    Das Amt des Bundespräsidenten haben meiner Meinung nach immer Männer mit besonderem Format bekleidet. Auch Horst Köhler zeigt Rückrad mit dieser geschichtlich einmaligen Entscheidung.

    Allerdings ist es bedenklich, dass jemand der (endlich einmal) die offensichtlichen Wahrheiten der Geopolitik in den Focus der Öffentlichkeit rückt, so unter Druck gerät.

  • S
    SAB

    Da geht einer der letzten Aufrechten.

  • V
    vic

    Was ich damit sagen wollte.

    Das "höchste Staatsamt" zu beschädigen, das hat er ganz alleine erledigt.

  • R
    Rieke

    Konsequent, würde ich sagen, ein Schritt, den so mancher Politiker mit Sicherheit nicht gemacht hätte. Hut ab. Schade nur, das der beste Präses, den wir hatten nun geht.

  • V
    vic

    Kritiker seiner - naja - unbedachten Äußerungen lassen also "jeden Respekt vor höchsten Staatsamt vermissen."

    Lieber Horst Köhler. Wir wollen mal nicht übertreiben, das Amt ist ja noch da, oder?

  • W
    WaltaKa

    Respekt vor diesem Rücktritt. Ob er erforderlich war, bezweifle ich, es traf den falschen.

    Zum Rücktritt gedrängt gehörten alle Politiker in Regierung und Bundestag, die das Weißbuch der Bundeswehr 2006 verabschiedeten und seither brav ihre Hand für den Afghanistankrieg hoben und heben.

     

    Wer es wissen will...kann es schon lange wissen!

    Es war damals auch in den Medien:

    Das Weißbuch der Bundeswehr von 2006 macht ausdrücklich Rohstoffsicherung und Sicherung der Handelswege zu ihrer Aufgabe.

     

    Dazu von den Ärzten u Ärztinnen gegen den Atomkrieg (IPPNW)vom 16.01.2007:

     

    "Deutschlands Beteiligung am weltweiten Krieg um Ressourcen.

    Weißbuch der Bundeswehr.

     

    Zugriff auf knappe Rohstoffe ist in den Mittelpunkt der deutschen Außenpolitik gerückt. Mit dem Weißbuch wurde für die Bundeswehr der Zugriff auf Rohstoffe, Märkte und Handelswege als Aufgabe definiert. Politiker warnen bereits vor einem neuen Weltkrieg."

     

    Die Aufgabenstellung der Bundeswehr wurde aufgrund politischer Vorstellungen verändert. Wieso wohl wird die Bundeswehr seit einigen Jahren von einer reinen Verteidigungsarmee zur Interventionstruppe umstrukturiert?

     

    Unsere Politiker der Kriegsbefürwortungsparteien

    im Bundestag haben die Aufgabe der Bundeswehr an die Aufgaben der US-Armee angepaßt. Deshalb wird "Deutschland am Hindukusch verteidigt."

     

    Köhler hat es nur klarer gesagt, als viele von uns es hören möchten. Der Skandal allerdings ist die geänderte Aufgabenstellung. Und dazu fehlt mir die Empörung!

  • H
    Heinrich

    hotte, you made my day. tx

  • BB
    Bodo Bender

    Aufs politische Altenteil schien er sich ja schon vor Monaten begeben zu haben. Er war politisch nicht mehr präsent/existent. Im Übrigen: De mortuis nihil nisi bene.

  • W
    weber

    Um einen Banker, der in diesem Amt zur Finanzkrise nicht mehr zu sagen hatte als Köhler, ist es sicher nicht schade. Bedauerlich ist nur, dass sich dieses Land durch die Art und Begründung des Rücktritts dem Status einer Bananenrepublik nun noch schneller nähert als bisher.

  • P
    Posslet

    Es ist was faul im Staate Deutschland:

    1. Frau Käßmann tritt zurück

    2. die Fußballer fallen reihenweise aus

    3. Herr Koch will nicht mehr

    4. nun noch Herr Köhler

    Soll ich nun als Bürgerin der BRD auch zurücktreten?

     

    Leider habe ich keine Beziehungen für lukrative Präpensionsjobs und Extrapunkte bei der BFA hab ich auch nicht gesammelt.Ich muss meinen Job auch zu Ende machen oder kann jodeln üben, um bei DSDS groß raus zu kommen.

    Ich beantrage das Absaugen von Vulkanasche unmittelbar am Auswurfsschlot, um den Sommer endlich in Schwung zu bringen und Lena als Bundespräsidentin einzusetzen- damit Leben in die Bude kommt.

  • D
    duke

    "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd."

  • N
    Nina

    Die PolitikerInnen wissen ALLE nicht weiter.

     

    Und deshalb wird jetzt (un)bewusst ein Nebenschauplatz nach dem anderen geschaffen, um vom Obigen abzulenken.

     

    Das ist das Ergebnis unseres öffentlichen und privaten "Bildungs"systems.

     

    Wir sehen Menschen mit erwachsenen Körpern, doch drinnen sind sie nach wie vor Kinder.

    Wir täuschen uns selbst.

  • B
    bernd

    Intellektuell war das Amt eine Nummer zu groß für Hrn. Köhler. Respekt vor einem Amt kann niemand haben, wenn sein Inhaber Quatsch redet. Offenbar hat der Amtsinhaber wichtige Mitarbeiter nicht halten können. Als jetzt die Person des Hrn. Köhler zum Vorschein kam, war das Amt irreparabel beschädigt. Die konservative Weltsicht scheitert inzwischen für jeden unübersehbar an der Wirklichkeit.

  • MM
    mit Majo

    Der nächste bitte! Aber nun ist zumindest der Weg frei für die Träller-Lena oder Nena ? Das wäre doch mal ein Karrieresprung, als neue Bundespräsidentin. Sie würde wirklich gut als Kontrast zur blutleeren Regierung passen.

  • Z
    Zelle

    Der schlechteste Bundespräsident aller Zeiten ist endlich zurückgetreten!

     

    Wer Deppen wie Jürgen Klinsmann & Co das Bundesverdienstkreuz überreicht und fordert, dass die Benzinpreise angehoben werden sollten gehört einfach nicht an die Spitze des Staates, dieser Mann war einfach nur peinlich für uns Deutsche!

     

     

    Sehr gute, und die erste gute Entscheidung von Herrn Köhler!!!

  • HT
    Huber Tus

    Erstaunlich wie labil und empfindlich Horst Köhler mit Kritik umgeht. Kritik bedeutet ja noch lange nicht Respektlosigkeit. Bundespräsident zu sein bedeutet ja auch nicht, dass Widerspruch verboten ist. Ich bin für Friedrich Küppersbusch als Nachfolger.

  • M
    Martin

    ein schwacher und unfähiger präsident, der rücktritt paßt ins bild. weiterhin ist es nicht seine aufgabe zu entscheiden, was die würde seines amts verletzt und was nicht. eine dreiste anmaßung.

  • R
    Rooster

    Es scheint bei Teilen unserer politischen Elite mittlerweile Usus zu sein, Kritik an ihren Äußerungen als Majestätsbeleidigung zu empfinden. Herr Köhler ist doch nicht sakrosankt; er kann sich doch unmöglich hinstellen und alle Welt belehren wollen, sich dann aber keine Kritik anhören mögen.

    Andererseits: wenn man Merkel und Co. so weg kriegt...

    ich bin dabei und freu mich auf Gesine Schwans dritten Versuch!

  • HE
    H. Eichhorn

    Der eigentliche Skandal an diesem Vorgang ist,

     

    dass Herr Köhler - ähnlich wie der Papst - offenbar tatsächlich meint, völlig unangreifbar sein zu müssen.

     

    Unglaublich, wer als deutscher Bundespräsident Kriegstreibern Argumente und Impulse liefert, verkennt völlig die Würde seines Amtes. Und er negiert die Lehren aus der Geschichte des letzten Jahrhunderts. Schon dies allein zeigt, dass der Ex-Banker der Würde des Amtes in eklatanter Weise nicht gerecht wurde.

     

    Wollen wir hoffen, dass Herr Westerwelle für die FDP und Frau Merkel als CDU-Flaggschiff bei der nächsten Bundespräsidentenwahl mehr Fingerspitzen- und ebenso Verantwortungsgefühl dokumentieren. Ich wünsche beiden, dass sie zu einer guten Entscheidung für Deutschland finden. Es ist an der Zeit.

     

    Bitte nicht wieder einen Ex-Banker nominieren - die haben das Volk und dessen Interessen meist längst nicht mehr im Blick. Und auch auf Kriege um Finanzinteressen hat dieses Volk ganz sicher keine Lust.

  • A
    anteater

    Der Einfachheit halber sollten wir schnell Guildo Horn zu seinem Nachfolger benennend, der heißt nämlich auch Horst Köhler. Würde vieles vereinfachen und Geld sparen. Keine neuen Briefbögen und so.

  • T
    Thomas

    Wie sind eigentlich die aktuellen Mehrheitsverhältnisse in der Bundesversammlung?

  • F
    freidenker

    He Merkel,

    nimm dir ein Beispiel.

     

    Ansonsten total egal, dass er geht. Aber wen hat er denn zurückgetreten ?

  • MG
    Matthias Glatz

    Bleubt zu Hoffen, dass Merkel und Westerwelle Köhler´s Beispiel folgen...

  • D
    Dellmann

    Seit wann haben wir eine Verfassung?

  • RK
    R. Koch

    Mir fehlt der Respekt des Bundespräsidenten vor dem Amt! - Mal Ernst: Ist Köhler so dünnhäutig?

  • TA
    thomas aus dem Westen

    Konsequent!

  • I
    Icke

    Köhler wurde von Anfang an unter schweren Beschuss genommen. Der inszenierte "Wahlkampf" mit Gesine Schwan war eine weitere Strategie ihn unter Druck zu setzen. Er handelte oft etwas unglücklich, das muß man schon sagen. Der linke Kampf gegen ihn hat aber das Amt des Präsidenten für lange zeit beschädigt. Rechtskonservative haben inzwischen keine Repräsentanz in der Bundespolitik und werden Köhlers Abschied umso mehr als eine absolut einseitige Belegung der Politik wie der Medien durch die "68er" sehen. Auch wenn sich jetzt Viele freuen, es besteht eine immense Gefahr in unserem Land: Wenn die 20-25% rechte Demokraten dem Staat den Rücken kehren, dann sind sie sehr anfällig für verfassungsfeindliche rechtsextreme Positionen. Was in den 70ern viele Linke an den linken Rand oder in den Extremismus trieb, das könnte in den nächsten Jahren rechts passieren. Die Probleme der multikulturellen Gesellschaft, die zusammenbrechenden Sozialsysteme, und eine wirtschaftliche Krise bieten dafür den besten Nährboden. Köhler war ein Mann, den man rechts ernst nahm, Jens Böhrnsen ist es nicht und für einen künftigen eher linken Vertreter im Bundespräsidentenamt wird es jetzt sehr schwer werden.

  • R
    rauhfuß

    Wer das Töten von Menschen mit deutschen Wirtschaftsinteressen rechtfertigen will hat im Amt des Bundespräsidenten nichts verloren. Auch wenn er seinen Rücktritt anders begründet hat, gut dass er gegangen ist.

  • O
    Oskar

    Da spricht mal ein Politiker die Wahrheit aus und schon geht er. Werden dann alle gehen wenn sie endlich ehrlich zum Volk sind?

  • S
    Stefan

    In grauer Vorzeit soll es ja ein Rücktrittsgrund gewesen sein, wenn man beim Lügen ertappt wurde. Oder waren Politiker schon immer so?

    Nun hat sich Herr Köhler dabei erwischen lassen, die Wahrheit zu sagen. Das ist eines hochrangigen Politikers nun wirklich völlig unwürdig.

    Daß er mit seiner simplen Wahrheit "den Soldaten in den Rücken gefallen" wäre - wie witzig. Auch diese dienen mit ihrem Afghanistan-Einsatz primär ihren eigenen kleinbürgerlich-materiellen Interessen. Nur eben der vergoldete Weg des Rücktritts steht Ihnen nicht so offen, wie er Hotte steht. Schade eigentlich.

  • BT
    Bananen Tester

    Tschüß, Herr Köhler! Btw., Respekt muss man sich immer noch verdienen, das gilt auch für eine trilaterale IWF-Marionette.

  • VV
    Volker Vonssen

    Der offiziellen Begründung ist NICHT ZU GLAUBEN. Herr Köhler wurde gegangen, nachdem er vor wenigen Tagen den gigantischen Rettungsschirm f.d. Euro unterschrieb. Er hat ganz einfach sein Funktion erfüllt und nun wird, wie üblich in diesen Fällen, das Personal ausgetauscht. Das Nachfolgepersonal ist sicherlich bereits seit langer Zeit ausgesucht und wird nun in Position gebracht.

  • PC
    Prince Charles

    Ersteinmal macht einen diese Nachricht sprachlos. Wie naiv muss einer sein, zu glauben, dass besagte Äußerungen nicht kontrovers diskutiert würden? Köhlers Dünnhäutigkeit ist sympathisch, er unterscheidet sich damit wohltuend von abgebrühten Berufspolitikern, die in einem solchen Fall wohl brutalstmöglichst aufklären würden, was sie eigentlich wirklich gemeint haben und gut iss. Köhler dagegen erklärt mit Tränen in den Augen seinen Rücktritt. Eine solch emotionale Reaktion macht Köhlers Erklärung, es mangele an Respekt ihm gegenüber, auch glaubwürdig. Dazu passt auch Köhlers langjähriges Engagement für den afrikanischen Kontinent. Der Mann hat offenbar Werte. Seine Unprofessionalität machte ihm beim "gemeinen Volk" beliebt. Insofern ist er ein wenig die Princess Di der Deutschen Politik.

    Den einzigen, alleinigen Grund für den Rücktritt in der (berechtigten) Kritik an Köhlers Äußerungen zu sehen, erscheint allerdings doch ein wenig fernliegend. Köhler war in den letzten Monaten kaum noch präsent - in die politische Debatte eingeschaltet hat er sich selten. Lang vergessen die Zeiten, als er noch einigermaßen souverän die verfassungswidrigen Gesetze der Großen Koalition kassierte.

    Sehr treffend hat Heribert Prantl die Kritik an der Amtsführung des Bundespräsidenten auf den Punkt gebracht: Köhler als netter Nachbar, der freundlich am Gartenzaun grüßt.

     

    http://www.sueddeutsche.de/cm/2.242/politik/bundespraesident-horst-koehler-der-mann-von-nebenan-1.23606#mailtofriend

     

    Und nichts Substanzielles zu sagen hat. Vielleicht hat er sich das inzwischen selbst eingestehen müssen und die Konsequenzen gezogen. Und eine Gelegenheit gefunden, dies ohne allzu großen Gesichtsverlust zu tun. Vielleicht läuft er Herrn Koch ja bald in irgendeinem Flur über den Weg, der Herr Sparkassendirektor (frei nach Peter Zudeick).

    Zumindest dem politischen Kabarett - ich denke hier insbesondere an die großartigen Köhler-Persiflagen von Florian Schröder - wird er fehlen.

  • K
    Karl

    So ein Zufall - nun dann fordere ich und mit mir die ganze Nation:

     

    Lena for Präsident

  • MH
    Manfred Hennecke

    Dieser Vorgang beweist mal wieder die Verlogenheit der Politik.

    Ein Politiker darf halt nicht sagen was er denkt, besonders wenn es die Wahrheit ist.

    Die fadenscheinigen Begründungen für den Afghanistan-Krieg kann doch kein Mensch mit Verstand ernst nehmen.

    Natürlich geht es um wirtschaftliche Interessen, und wenn es "nur" die der Rüstungsindustrie sind.

    Die Frage ist nur: Waren die Äußerungen von Köhler bei seiner Rückkehr aus Afghanistan wohlüberlegt (dann Respekt!!) oder ein Versprecher à la Lübke?

  • MG
    Matthias Glatz

    Spontan wünsche ich mir, dass Merkel und Westerwelle ähnliche "Größe" zeigen und auch abtreten. Ja ich weiß, ich bin naiv...

  • MH
    Manfred Hennecke

    Dieser Vorgang beweist mal wieder die Verlogenheit der Politik.

    Ein Politiker darf halt nicht sagen was er denkt, besonders wenn es die Wahrheit ist.

    Die fadenscheinigen Begründungen für den Afghanistan-Krieg kann doch kein Mensch mit Verstand ernst nehmen.

    Natürlich geht es um wirtschaftliche Interessen, und wenn es "nur" die der Rüstungsindustrie sind.

    Die Frage ist nur: Waren die Äußerungen von Köhler bei seiner Rückkehr aus Afghanistan wohlüberlegt (dann Respekt!!) oder ein Versprecher à la Lübke?

  • K
    KeineTräne

    Ich empfand ihn schon von Beginn an als einen zu sehr die wirtschaftlichen Interessen fokussierenden Präsi, der sich zu wenig den wahren Problemen des Landes bzw. Volkes widmete. Die Kritik als Missachtung der Würde des Amtes zu interpretieren, ist nicht nachvollziehbar. Im Gegenteil: Dieser Blitzrücktritt ist engstirnig und schadet dem Ansehen des Amtes viel mehr. Roman Herzog hätte in einer ähnlichen Situation eine gepfefferte Rede vorbereitet und seinen Standpunkt pointiert klargestellt. - Können wir nur hoffen, dass es nicht wieder ein Banker wird!

  • D
    Dolph

    Soll man jetzt lachen oder weinen? Der Rücktritt an sich ist die beste Nachricht seit dem Sieg von Lene Ma..., äh, ne, seit dem Mauerfall!!!

    Die Begründung aber ist eine Frechheit, für die er eigentlich umgehend ausgebürgert gehört.

  • F
    freiburger

    Ich kann nicht nachvollziehen, wenn Politiker ohne triftigen Grund vor Ende ihrer Amtszeit einfach zurücktreten. Sie wurden doch gewählt. Eine Zeit von 4 oder 5 Jahren ist doch einigermaßen überschaubar. Wenn Köhler einen echten Grund hat, dann soll er das doch sagen! Jetzt muss schon wieder ein neuer Bundeshotte ausgewählt werden!

  • W
    WeGe

    Der wahre Grund: Er wollte Lena Meyer-Landrut NICHT das Bundesverdienstkreuz verleihen müssen.

     

    Jetzt ist der Weg für Stefan Raab frei: Die Frage ist nur noch: Macht er es selbst, macht es Lena oder organisiert er lediglich ein Casting um eine(n) Neue(n) zu finden :-)

  • M
    Micha

    Mein Vorschlag: Das Mindestalter für den BP im Grundgesetz ändern und Lena wählen.

  • AZ
    André Zimmermann

    zu Recht!

     

    Als ob es nur darum ginge grundgesetzwidrige Einsätze der Bundeswehr zu rechtfertigen, begründet Herr Köhler seinen Rücktritt.

    Vielmehr jedoch geht es um die unverhohlen dreiste Legitimierung von Wirtschaftskriegen weltweit.

     

    Er gibt sich empört über die Respektlosigkeit vor dem Amt des Bundespräsidenten. Wie viele Menschen er empört hat, steht in seiner Logik nicht zur Debatte.

     

    Daher ist der Rücktritt der einzige richtige Entschluss, denn er zeigt auch Einsicht.

  • SM
    Stefan Mirwald

    Hurra! Endlich mal eine gute Nachricht!

  • M
    mkv

    Naomi Klein lesen! "The Shock Doctrine"

    http://www.naomiklein.org/main

  • S
    saalbert

    "einem Interview mit dem Deutschlandfunk" - Dieser Link funktioniert nicht.

     

    Anm. d. Red.: Getestet und für funktionsfähig befunden.

  • WS
    Werner Sommer

    Da sagt ein Politiker ausnahmsweise schlicht und einfach die Wahrheit, und schon wird er mit Sudelpropaganda demontiert.

     

    Jede/r Historiker/in wird bestätigen, dass Kriege seit Menschengedenken auch und oft vorrangig wirtschaftliche Faktoren haben.

     

    Jedenfalls eine ethisch hochwertige Tat Köhlers, die ähnlich wie der Rücktritt von Bischöfin Käßmann Maßstäbe setzt. Im Falle Köhlers noch deutlich höhere, denn Köhler hat ja nichts im Geringsten Übles getan, sondern eine Wahrheit an den Tag gebracht.

  • ER
    Ernst Reuther

    Na also zB der Marineeinsatz am Horn von Afrika ist ja wohl ganz klar und unmissverständlich ein Einsatz in wirtschaftlichem Interesse, nämlich zum Schutze des internationalen Frachtverkehres.

    Was gibt es da zu kritisieren oder zu erklären? Wollte Köhler zurücktreten und hat einen Vorwand gebraucht, oder wurde hier echt so viel falsches Schmierentheater aufgeführt, dass der Druck zu hoch wurde?

    Wir werden es wohl nie erfahren... .

  • J
    Jakobinerin

    Erst Ko-Koch, nun Köhler. Ich weinen auch weiteren CDU und FDP "Größen" keine Träne nach.

     

    Welche "Mächte" im Verborgenen solche Konsequenzen bewirken, wird das Volk niemals erfahren.

     

    Ich freue mich über den D-Day bei der CDU !

  • V
    Vale

    Respekt!

     

    Rücktritt statt Debatte, das verschafft Respekt.

  • MF
    martin fischer

    der erste der die wahrheit sagt muss natuerlich gehen...........

  • O
    Oli

    Das ist eine dicke Sache. Und Wirtschaftsinteressen in Afghanistan? Darauf wäre ich nun wirklich nicht gekommen, aber dieser Mann kam für mich immer aus der falschen Branche, obwohl er für meine Begriffe im Amt nicht wirklich schlecht war. Aber ich wünsche mir einen unabhängingen, liberalen Präsidenten, wie Weizäcker, Scheel, Heinemann. Schon Rau und Carstensen waren mir zu politisch und irgendwo zu nah an bestimmten Interessen, die mir ohnehin nicht gefallen. Vielleicht sollte das Amt jetzt mal diskutiert werden. Soziale Probleme sind von ihm z.B. nie angesprochen oder arg verflacht oder verharmlost worden. Aber das macht die Kirche auch, die sagen auch fast nie ein klares Wort.

  • AB
    Anja Böttinger

    Das ist ein Scherz, oder? Wir hatten doch schon den ersten April.

  • JK
    Juergen K

    Die komplette Gesetzgebung ist defekt!

     

    Kein Gesetzesunterschreiber mehr da !

     

    Tüss Republik !

     

    Tüss CDU FDP !

    --------------

  • PL
    Phil Leicht

    ...ein Verschleiß die Tage, kaum zu ertragen! Es scheint, als verlassen die Ratten das sinkende Schiff.

    Aber wir sind ja Lena, was kann uns dies anhaben, die Unterhaltungsindustrie wird es schon richten, dass wir mt dem neuen IPad noch mehr von solchen unwichtigen Dinge wie fähiges regieren abgelenkt werden. TOLL!!

    Aber Hauptsache wir haben einen Songcontest gewonnen und alles ist rosarot!