Unbekannte Rosa

ROSA LUXEMBURG Holger Politt hat Rosa Luxemburgs polnische Artikel übersetzt

Links liegen gelassen hat die deutsche Arbeiter_innenbewegung nach 1918 einen Großteil der Kritik Rosa Luxemburgs: Stalins Gefolgsleute stutzten die von ihr gegründete KPD zu einem pseudorevolutionären Verein von Claqueren zurecht, die SPD wurde von Ebert und Scheidemann, den Hintermännern von Luxemburgs Ermordung, autoritär beherrscht. Holger Politt hat nun eine Schicht des Vergessens abgetragen und Luxemburgs Artikelreihe „Nationalitätenfrage und Autonomie“ aus dem Polnischen übersetzt und kommentiert (Dietz-Verlag, 302 S., 24,90 Euro). Ihre Schrift „Zur russischen Revolution“ von 1918 knüpft an vieles aus diesen Artikeln an. Zentral dabei: Ihre konsequente Absage an das „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ als bürgerliche Falle und das uneingeschränkte Eintreten für Menschenrechte und freie Debatte im Rahmen der Herrschaft des Proletariats. Nächste Woche stellt Politt die „unbekannte Rosa Luxemburg“ vor.  GK

■ Hamburg: Di, 26. 2., 19 Uhr, Centro Sociale, Sternstraße 2; Kiel: Mi, 27. 2., 20 Uhr, Pumpe, Haßstraße 22; Bremen: Mi, 6. 3., 19.30 Uhr, Villa Ichon, Geotheplatz 4