Flugzeugabsturz in Russland: 44 Menschen sterben

Bei Regen und dichtem Nebel ist in Russland ein Flugzeug abgestürzt. Dutzende Menschen starben, zahlreiche wurden teils schwer verletzt. Eine Untersuchung wurde eingeleitet.

Missglückter Landeanflug: Das Flugzeug zerbrach und ging in Flammen auf. Bild: dpa

MOSKAU afp/dpa/rtr | Bei einem schweren Flugzeugabsturz im Nordwesten Russlands sind in der Nacht zu Dienstag 44 Menschen ums Leben gekommen. Die Tupolew-Maschine mit insgesamt 52 Personen an Bord landete nach Angaben der Behörden auf einer Autobahn nahe des Flughafens von Petrosawodsk in Karelien, brach bei dem Aufprall auseinander und ging in Flammen auf. Schlechtes Wetter könnte demnach der Grund für die Bruchlandung gewesen sein.

Nach Angaben des Flughafendirektors von Petrosawodsk sowie des Notfallministeriums lagen zum Zeitpunkt des Unglücks kurz vor Mitternacht dichter Nebel und Regen über der Region. Demnach könnte der Pilot wegen des schlechten Wetters eine Notlandung auf der Autobahn geplant haben. Örtliche Medien gingen davon aus, dass er wegen des Wetters die Landebahn verfehlte und deshalb auf der etwa zwei Kilometer entfernten Autobahn landen musste.

Das Notfallministerium zeigte auf seiner Internetseite Bilder vom Unglücksort, der mit Wrackteilen übersät war. In der Nähe liegt ein Wohngebiet und es sei ein "Wunder", dass keine Häuser getroffen worden seien, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax einen Vertreter der russischen Luftfahrtindustrie. Den Unglücksort beschrieb dieser als "Blutbad". "Überall lagen Leichen verstreut."

Berichten der Nachrichtenagentur Interfax zufolge waren sieben der acht Verletzten in einem "sehr ernsten Zustand". Sie alle wurden demnach wegen Brandverletzungen behandelt. Unter den Toten war auch ein Schwede. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes waren keine Deutschen an Bord.

Die beiden Flugschreiber der Maschine, die aus Moskau kam, konnten laut Interfax geborgen werden. Spekuliert wurde auch darüber, ob die Bodensysteme für die Landung ausfielen.

Nach Angaben der ermittelnden Behörden wurde eine Untersuchung zu den Gründen für den schweren Unfall eingeleitet. Diese schließe auch die mögliche Missachtung der Regeln des Flugverkehrs mit ein. Es war eines der schwersten Flugzeugunglücke in Russland in den vergangenen Jahren.

Präsident Dmitri Medwedew hat kürzlich seine Tupolew gegen ein in Frankreich hergestelltes Modell eingetauscht und Mängel in der heimischen Produktion von Flugzeugen kritisiert. Auch bei der im April 2010 abgestürzten Maschine des polnischen Präsidenten Lech Kaczynski handelte es sich um ein Fabrikat des zu Sowjet-Zeiten gegründeten Unternehmens, und zwar um das Modell Tu-154. Damals kamen außer Kaczynski 95 Menschen ums Leben, darunter auch dessen und zahlreiche weitere hochrangige Vertreter Polens.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.