Linke-Parteichef Bernd Riexinger: Der Gewerkschafter, der Bartsch schlug

Im neuen Führungsduo der Linkspartei ist er der Westlinke: Bernd Riexinger, Schwabe und Freund sozialer Bewegung, setzt auf außerparlamentarische Politik.

Alle Reformen stehen still, wenn dein starker Arm es will: Bernd Riexinger. Bild: dapd

BERLIN taz | Nach der Niederlage kam der Erfolg: Am Freitag musste Bernd Riexinger als Geschäftsführer des ver.di-Bezirks Stuttgart noch die Zerschlagung des Schlecker-Konzerns hinnehmen, am Samstag wählte ihn die Linkspartei in Göttingen zu ihrem neuen Vorsitzenden an die Seite von Katja Kipping.

Riexingers politische Heimat ist die Gewerkschaftlinke. Zunächst Betriebsrat (der Bausparkasse Leonberg bei Stuttgart), später Hauptamtlicher bei der HBV, organisierte der bundesweit kaum bekannte Gewerkschaftssekretär ab Ende der neunziger Jahre ein Netzwerk kritischer Kollegen.

Es dauerte allerdings noch ein paar Jahre, bis daraus eine parteipolitische Plattform wurde: die 2004 gegründete Wahlalternative (WASG). „Ohne eine Partei links von der SPD geht‘s nicht mehr“, dachte damals nicht nur Riexinger. Der gelernte Bankkaufmann mischte zunächst im Vorstand der baden-württembergischen WASG mit und wurde später Landessprecher der neuen Linken.

Bei Wahlen blieb die Partei im Südwesten unter seiner Führung jedoch erfolglos. 2011 kam die Linke nur auf 2,8 Prozent. Riexinger setzt stark auf außerparlamentarische Politik, er kann auf gute Kontakte in soziale Bewegungen verweisen.

Im Flügelstreit der Partei war er nicht unbeteiligt: Im Machtkampf zwischen Oskar Lafontaine und Dietmar Bartsch verlangte Riexinger im Dezember 2009 die Absetzung des damaligen Bundesgeschäftsführers – jenes Parteifreundes also, gegen den er nun, nicht zuletzt auf Drängen von Lafontaine und Sahra Wagenknecht, kandidierte und knapp das Rennen um den Vorsitz gewann.

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