Deutsche Wasserwerfer in London: Drei für'n Schnäppchen

Londons Bürgermeister hat vor Kurzem aus Deutschland drei gebrauchte Wasserwerfer gekauft. Allerdings ist deren Einsatz bislang in Großbritannien verboten.

„Mann oder Maus“, möchte der Londoner Bürgermeister dem Mann unter Wasserbeschuss zurufen. Bild: Imago/Thomas Dakskobler

LONDON dpa | In Großbritanniens Hauptstadt London ist ein Streit über den Ankauf von drei gebrauchten Wasserwerfern aus Deutschland entbrannt. Bürgermeister Boris Johnson ließ sie anschaffen, obwohl es für den Einsatz von Wasserwerfern in England, Schottland und Wales bisher keine Rechtsgrundlage gibt. Außerhalb von Nordirland kamen in Großbritannien noch nie Wasserwerfer zum Einsatz.

Angesichts der Aufstände im Sommer 2011, als Randalierer vor den Augen der Polizei Häuserblocks in mehreren Londoner Stadtteilen in Brand steckten und Geschäfte plünderten, hatte die Londoner Polizei Scotland Yard den Einsatz erstmals erwogen. Eine entsprechende Gesetzesvorlage liegt beim Innenministerium. Johnson wartete jedoch die Entscheidung der Regierung nicht ab.

Er habe den günstigen Preis von gut 160 000 Euro für die drei Geräte abschöpfen wollen, sagte der Bürgermeister. Kritiker werfen ihm dagegen eine bewusste Provokation von Innenministerin Theresa May vor. Premierminister David Cameron stärkte Johnson den Rücken. Die endgültige Entscheidung über den Einsatz müsse aber beim Innenministerium liegen.

Um zu zeigen, wie ungefährlich Wasserwerfer im Grunde sind, hat Johnson angeboten, sich von einem der Fahrzeuge abspritzen zu lassen. Im Londoner Radiosender LBC verteidigte er am Mittwoch diese umstrittene Entscheidung und sagte, er werde „alles tun, um zu zeigen, dass sie sicher sind“.

Danach befragt, ob er sich auch vor ein solches Polizeifahrzeug stellen würde, sagte er erst, er habe ja nichts verbrochen, weshalb er das verdient habe. Doch dann willigte er ein: „Okay. Mann oder Maus. Sie haben mich herausgefordert. Ich fürchte, ich muss das jetzt machen.“ Johnson fügte hinzu, er könne sich jetzt schon sein armes Presseteam vorstellen, das sich die Haare raufe. „Aber egal.“

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