Ein Stück Absurdistan

betr.: „Haltepunkt: Bahnhofstreppe“, taz nrw vom 18.04.2006In der Tat gibt es „Barrieren“ auch in größeren Bahnhöfen. Es ist schon ein Stück Absurdistan, was im Hauptbahnhof Bochum zu erleben ist: Nach vielen Anläufen ist der Bahnhof [...] sehr schön renoviert, dazu gehörte auch der Einbau von Fahrstühlen in einer schicken Glasfassade, die Gepäckbänder an den Treppen wurden gründlich ausgebaut, und jetzt kommt der Clou: die Fahrstühle sind (bis auf einen) außer Funktion bzw. mit einem Zettel versehen, dass man sich doch bitte an das Personal wenden möge, wenn der Aufzug gebraucht wird ! Wie man hört, hat der TÜV Einwände gegen den Betrieb geäußert, also stehen die Dinger seit über einem Jahr still bzw. sind nur mit Bedienungspersonal zu nutzen. Nun ist natürlich nichts dagegen zu sagen, dass ein Fahrstuhl einen Fahrstuhl“führer“ hat, die große Kunst ist nur, einen solchen ausfindig zu machen! Es ist im Bahnverkehr nicht nur für Behinderte, sondern auch für Reisende mit Gepäck, mit Kinderwagen, mit Fahrrädern schlicht eine Zumutung (und angesichts der vorhandenden Fahrstühle ein Skandal), die Treppe nehmen zu müssen oder so lange auf einen Bediensteten zu warten, bis der Zug längst weg ist. HEINZ SEIM, Bochum