Nun tritt Arnold Knigge doch zurück

Staatsrat übernimmt Verantwortung für „möglicherweise noch bekannt werdende Vorgänge“ um Klinik-Chef Lindner

„Ich bin meiner Verantwortung gerecht geworden“. Mit diesen Worten begründete der Gesundheits-Staatsrat Arnold Knigge am Freitag, warum er nicht zurücktritt – wegen der von ihm zu verantwortenden mangelhaften Aufsicht über den Geschäftsführer des Klinikums Bremen-Ost, Andreas Lindner. (vgl. taz 1.7.) Am Samstag trat er dann doch zurück – mit der Erklärung, er übernehme die Verantwortung „für die bekannt gewordenen und möglicherweise noch bekannt werdenden Vorgänge“ um das Klinikum Bremen-Ost.

Als seinen „Fehler“ räumte Knigge ein, dass er zu sehr auf die Beratungen und Beschlussfassungen im Aufsichtsrat gesetzt hätte. Zwar wäre er sämtlichen ihm zugegangenen Gerüchten über das Klinikum Bremen-Ost nachgegangen. Aus seiner heutigen Sicht wäre es aber notwendig gewesen, „auch zwischen den Sitzungen des Aufsichtsrates unabhängige Kontrollinstrumente, wie die Konzernrevision, einzusetzen, statt auf angeforderte Stellungnahmen des kaufmännischen Geschäftsführers zwischen den Sitzungen oder zur nächsten Aufsichtsratssitzung zu vertrauen.“

Sozialsenatorin Karin Röpke (SPD) bedauerte den Schritt und dankte Knigge für „sehr gute Zusammenarbeit“. Sie „finde es sehr bedauerlich“, dass gerade die Vorkommnisse im Klinikum Bremen-Ost Arnold Knigge „nun zu diesem Schritt bewegen.“ Dieser war seit über 13 Jahren zunächst für das Arbeitsressort, später dann dann für die Ressorts Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales Staatsrat.

Am Freitag erhielten jene Mitarbeiter aus Bremen-Ost, die an die private Klinik in Rastede ausgeliehen waren, die Nachricht, die Privatklinik habe dicht gemacht. Der Grund: Das Geld aus Bremen fließt nicht mehr. kawe