Aus der Ulmer Schule

FILM Experimentelle Offenheit – ein Filmabend am Sonntag im Regenbogenkino in Gedenken an Michel Leiner

Bekannt machen mit Michel Leiner kann man sich zum Beispiel mit einem Griff ins Bücherregal: Als Art Director von Stroemfeld war Leiner verantwortlich für das Gesicht des Verlags, in dem Klaus Theweleits „Männerphantasien“ und die Frankfurter Hölderlin-Ausgabe erschienen sind.

Nicht ganz so greifbar sind Leiners andere Arbeiten. Seine Arbeit als Filmemacher. Gelegenheit dazu bietet sich am Sonntag im Regenbogenkino, in dem zwei seiner gemeinsam mit Reinhard Kahn gedrehten Filme zu sehen sind, in Gedenken an Michel Leiner: Am 16. März dieses Jahres ist er in Frankfurt im Alter von 71 Jahren gestorben.

Anfang der sechziger Jahre hat Leiner in der vom Bauhaus inspirierten Hochschule für Gestaltung Ulm in der dortigen Filmabteilung studiert, als Schüler von Alexander Kluge, Edgar Reitz und Detten Schleiermacher. Seine Filme zeichnen sich durch eine offene Herangehensweise aus. Was im Regenbogenkino beispielhaft mit „Mit dem Munde gefilmt“, einem Halbstünder, und dem Langfilm „Platzwunder“ zu sehen ist. Nach der Vorstellung wird der Filmkritiker Peter Nau (zuletzt ist von ihm im Verbrecher Verlag „Irgendwo in Berlin. Ostwestlicher Filmdiwan“ erschienen) aus seinem Buch „Die Film von Reinhard Kahn und Michel Leiner“ – aus dem auch die beiden Texte hier stammen – lesen. TM

■ Regenbogenkino, Lausitzer Straße 22. Sonntag, 19 Uhr