Das Kultur-Füllhorn

Bildende KünstlerInnen und Museen-Fans profitieren am meisten von der landeseigenen Kunststiftung in NRW

Rund zehn Millionen Euro hat die Kunststiftung Nordrhein-Westfalen im Jahr 2006 für insgesamt 356 Kultur-Projekte aller Sparten ausgegeben. Der größte Anteil ging mit 3,9 Millionen Euro für Ausstellungsförderung oder Ankäufe an die Bildende Kunst, erklärte eine Sprecherin der Stiftung in Düsseldorf. Hier konnten sich 36 Nachwuchskünstler über rund 200.000 Euro Förderung freuen. In den Bereich Musik flossen 2,6 Millionen Euro. Fast 40 Theaterprojekte erhielten 1,8 Millionen Euro und über eine Million Euro floss in die NRW-Tanzszene. Davon profitierten auch Festivals wie die Ruhrtriennale und die Ruhrfestspiele. Literarische Vorhaben bekamen 734.000 Euro.

Die Stiftung wurde 1989 von der damaligen Landesregierung unter Johannes Rau gegründet. Aktueller Vorsitzender ist Fritz Schaumann, der auch die International University Bremen leitet. Er folgte erst in diesem Jahr Ex-NRW-Kulturministerin Ilse Brusis (SPD) – eine Folge der von Rot-Grün verlorenen Landtagswahl. Die neue Landesregierung besetzte daraufhin die repräsentative Stelle in der millionenschweren Stiftung neu.

Auch die Museen partizipieren an der Stiftung. Zur bunten Palette der in diesem Jahr unterstützten Ausstellungen gehörte die Mittelalter-Schau „Canossa“ in Paderborn, ein echtes Zugpferd: Sie zog knapp 200.000 BesucherInnen an. Bei den Einzelausstellungen setzte die Stiftung wie immer auf große Namen: Sie förderte unter anderem Bruce Naumann in Düsseldorf, Louise Bourgeois in Bielefeld oder Bogomir Ecker in Essen. Auch für die Ankäufe bedeutender Werke El Lissitzkys für das Museum in Essen oder Georges Vantongerloos für Duisburg flossen Stiftungsmittel. Im Musikbereich wurden Konzertreihen mit Kompositionen von Wolfgang Rihm, Arnold Schönberg und Hans Werner Henze gefördert.

Bei der Literatur erhielten zwei Dutzend Autoren Stipendien und Druckkostenzuschüsse. Auch angesehene Festivals, wie in Ostwestfalen die „Wege durch das Land“ sowie Werkausgaben von Hans Jonas, Nicolas Born und der Briefe Else Lasker-Schülers wurden unterstützt. PEL