Plantarissehne

Während der Regionalliga-Fußball pausiert, widmen wir uns der Welt der Sportverletzungen. Die Achillessehne ist die stärkste Sehne des menschlichen Körpers. Die Plantarissehne ist ihr Nachbar und die längste: 26 bis 38 Zentimeter. Sie zieht sich durch den gesamten Unterschenkel. Wenn da was wehtut, denkt jeder gleich an eine Zerrung oder einen Riss der Wadenmuskulatur. Kann aber auch die Sehne sein. Mladen Petrić, der treffsichere Stürmer des Hamburger Sportvereins, bekam Ende September vergangenen Jahres im Training einen kräftigen Schlag auf die Wade. Zunächst hieß es: Ist nicht so schlimm. Als die Schmerzen blieben, befürchteten die Ärzte, Petrić hätte sich die Plantarissehne gerissen. Es gab eine zweite Untersuchung mit dem Ergebnis, dass die Schmerzen nichts mit der Plantarissehne zu tun hatten, sondern von einem großen Bluterguss zwischen der Muskulatur kamen. Beim HSV waren über diesen Befund alle froh. Trotzdem musste Petrić lange pausieren. Er wurde erst am 23. Januar 2011 gegen Frankfurt wieder eingesetzt. Profisportler brauchen alle Sehnen, die sie kriegen können, unsereiner braucht die Plantarissehne nicht zwingend. Aber wenn sie gerissen ist, tut das ziemlich weh. Ob man sie nun braucht oder nicht, erst wenn die Schmerzen weg sind, können die Profis wieder uneingeschränkt Fußball spielen. Mit der Plantarissehne wird häufig die Achillessehne, ohne die beim Laufen überhaupt nichts geht, geflickt. Gerade weil sie so lang ist, wird sie gerne auch woandershin transplantiert: zum vorderen Kreuzband zum Beispiel. ROR