Winter lässt Autos häufiger aufeinanderkrachen

VERKEHR Trotz steigender Unfallzahlen wurden 2010 weniger Menschen getötet als im Jahr zuvor

Auf Berlins Straßen haben die Unfälle leicht zugenommen: 130.500 Unfälle wurden 2010 registriert, was einen Zuwachs von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, sagte Polizeipräsident Dieter Glietsch am Freitag. Die Polizei führt die Zunahme auf den strengen Winter zurück, in dem es auf den verschneiten und vereisten Straßen vermehrt zu Unfällen gekommen sei. Jedoch waren die Unfälle weniger schwer als in den Vorjahren: 44 Verkehrsteilnehmer starben im vergangenen Jahr. „Das ist der niedrigste Stand, den wir jemals in Berlin hatten“, sagte Glietsch. Verletzt wurden bei den Unfällen etwa 15.000 Menschen.

Für die Radfahrer ist Berlin sicherer geworden: Um 12,4 Prozent ist die Zahl der Unfälle, an denen Fahrradfahrer beteiligt waren, im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Für Polizeipräsident Glietsch ist der Rückgang von Fahrradunfällen besonders erfreulich, da sich das Verkehrsmittel zunehmender Beliebtheit erfreut. Der Anteil von Radfahrern am Gesamtverkehr liegt bei 13 Prozent, Tendenz steigend.

Verursacht wurden die Unfälle durch falsche Fahrbahnbenutzung und unachtsames Abbiegen, gleichermaßen verschuldet von Rad- und Autofahrern. Letztere hatten die Radwege und ihre Benutzer oft ungenügend im Blick. Fahren unter Alkoholeinfluss und die Missachtung roter Ampeln seien weitere Ursachen. Deshalb werde die Polizei weiterhin verstärkt Verkehrsüberwachungen von Radfahrern durchführen, kündigte Glietsch an. KATHLEEN FIETZ